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Forst: Damen-Annäherung hier erlernt

Bilder aus dem alten Forst (Lausitz) | Von | 22. April 2016

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Einst eine Tanzschule und heute ein Autoteile-Center. Die wechselvolle Stadtgeschichte zeig dieses Rätselmotiv

Tanzschule in der Schachtstraße ist heute noch als Gebäude erhalten:
Wolfgang Schenk erklärt am Telefon, dass es eine Scharckstraße in Forst nie gegeben hat. Er sagt: „ Zu sehen ist hier das Restaurant mit dem Tanzbildungsheim. Auch Anstandslehrer gab es hier einst. Das Gebäude befindet sich in der heutigen Einstein-Straße. Im 19. Jahrhundert hieß sie Schachtstraße. Das Foto stammt aus dem Jahr 1897 bis 99. Die Schachtstraße war eine Verbindungsstraße zwischen der Spremberger- und der Teichstraße, welche noch heute existiert. In der Tanzschule, weiß ich von meinem Großvater, wurde den Leuten neben den Tanzschrittfolgen auch beigebracht, wie man sich als junger Mann einer Dame anzunähern hat. Auf Etikette wurde damals ein großer Wert gelegt. Ähnlich war es auch noch zu meiner Zeit. Leider kann ich zu den Wirtsleuten nichts sagen. Das ist schon zu lange her. Diese Einrichtung muss es bis zum Ende der Dreißigerjahre gegeben haben“. Zum Mulknitz-Foto der vergangenen Woche, ergänzt Wolfgang Schenk, dass es sich bei dem Mulknitzer Verein, der sich zu Skitouren aufmachte, hauptsächlich um einen Wanderverein gehandelt hat. Die erwähnte Blauralle war eine Blauracke.“ Auch Thomas Methe bestätigt per Schreiben, dass es in Forst bis Mitte der 30-er Jahre eine Schachtstraße an der Ecke Spremberger Straße gab. Bis 1947 trug sie diesen Namen und wurde dann, wie bereits erwähnt, in ‘Einsteinstraße’ umbenannt. In dieser Straße wohnte einst Heinrich Schacht. Der Forster war von Beruf Färber. Auch Thomas Methe kann zur Gaststätte selbst nichts mehr sagen. In der Spremberger Straße gab es das Restaurant Tankstelle, das Restaurant zur Eiche und auch das Restaurant Saal Volksgarten ist noch in  Erinnerung.
Heidrun Bastian mailt: „In ihrer letzten Ausgabe hatten sie eine Aufnahme des Gebäudes Spremberger Str. 27, das an der Ecke Schachstraße (heutige Einsteinstraße) steht. Leider kann ich zu der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg nicht viel beitragen, da ich erst 1946 geboren wurde, weiß aber von meinen Eltern, dass darin einmal ein Tanzlokal war. 1945 hat mein Vater, Erwin Budack, dort einen Kolonialwarenladen  eröffnet. An der Ecke Schachstraße war das Fleischereigeschäft der Familie Lehmann. Wir hatten, wie auch Familie Lehmann, unsere Wohnung gleich am Geschäft. Somit war Peter Lehmann, der als Zauberpeter bekannt wurde, unser Nachbar und hat schon damals seine kleinen Zaubertricks an meinem Geburtstag vorgetragen. Der ehemalige Tanzsaal, den man von der Schachstraße aus über den Hof erreichen konnte, war Lager für Altkleider. Als Kinder sind wir manchmal durch einen Spalt im großen Tor hineingeklettert und haben auf den großen Ballen herumgetobt. Was natürlich unsere Eltern strengstens verboten hatten. Entsprechend der damaligen Entwicklung wurde aus der Fleischerei ein Geschäft der Konsumfleischerei. Viele Jahre später hat der Eigentümer, Herr Landow, einen Lottoladen darin eröffnet. Ich wohnte mit meinen Eltern bis zur Schließung ihres Lebensmittelgeschäftes 1970 dort. Beide Geschäfte wurden dann zur Kaufhalle umgebaut.“
Steffen Urban schreibt: „Da ich der jetzige Besitzer des Gebäudes Spremberger Straße 27, Ecke Einsteinstraße (früher Schachtstraße) bin, habe ich in der Vergangenheit über das Gebäude recherchiert. Das Gebäude wurde
im 19. Jahrhundert als Tanzlokal mit Gartenlokal und Kegelbahn genutzt. Später wurden im vorderen Teil kleinere Geschäfte  eingerichtet und der hintere Teil als Textillager der Firma Landow und Beyer genutzt. Zu DDR-Zeiten folgte dann die Konsum-Kaufhalle rechts auf dem Bild und links Obst & Gemüse. Was vielen Forstern noch bekannt ist. Nach der Rekonstruktion jetzt als Bäckerei Langner und ATC-Autoteile-Center GmbH bekannt. Der grundsätzliche Aufbau der Gebäude ist heute noch wie auf dem Bild zu erkennen.“

Gewonnen hat Heidrun Bastian. Herzlichen Glückwunsch!



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