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Guben: Badeanstalt Neiße

Bilder aus der alten Neißestadt Guben | Von | 7. Februar 2009

damals_090214_guBaggerschiff auf der Neiße mit Badeanstalt
Herr Krüger erzählte am Telefon: „Das Bild stellt einen Eimerkettenbagger auf der Neiße dar. Daneben sieht man den Kahn, auf den der Kies geladen worden ist. Der Kies wurde dazumal aus der Neiße gefördert und dann auf die westliche Seite befördert. Er wurde zum Bauen verwandt. Das Bild kann aus den 30-er oder 40-er Jahren stammen. Dort wurde zu dieser Zeit Kies aus der Neiße gewonnen.
Auf der östlichen Seite sieht man noch die Badeanstalt. Den Namen weiß ich aber nicht mehr. Die Baggerung wurde eingestellt, weil angeblich zuviel Kohle im Kies enthalten war. Man sieht auf der östlichen Seite Gebäude, die heutzutage nicht mehr stehen.“
Eberhard Wittchen kennt es noch etwas präziser: „Auf der Oder-Neiße ist das einst dort stationierte Baggerschiff samt Besatzung der Firma W. Woithe aus Guben zu sehen. Dieses Foto entstand um 1920. Das Bild ist vom Lohmühlenweg aus aufgenommen und zeigt die östliche Neißepartie an der Straße ‘Am Damm’. Bis etwa 1943 wurde das Baggerschiff eingesetzt, wie und wann dieses Boot sein Ende fand, ist nicht bekannt, jedoch war das Wrack bei zeitweiliger Wasserabsenkung am Grund deutlich bis etwa 1960 sichtbar. An der Straße ‘Am Damm’ ist das Hotel ‘Zum Schwan’ zu sehen – es brannte 1946 ab, die Ruine wurde entfernt. In dieser Nähe befindet sich heute in Gubin das Mc Donalds. Am Neißeufer ist im Bild die Flußbadeanstalt ‘Apelt’ mit den Umkleidekabinen deutlich zu sehen. Diese Badeanstalt war für die Jugend dieser Jahre ein?Anziehungspunkt. Rechts oben ist im Hintergrund ein Gebäudeteil der Tuchfabrik Wolff erkennbar. Ich erinnere mich an eine Geschichte: Im Jahre 1935 war meinem Vater sein angestelltes Fahrrad vor einem dieser Häuser abhanden gekommen. Nach der Diebstahlanzeige förderte etwa ein halbes Jahr später der Schwimmbagger dieses verschollene Gefährt aus der Neiße wieder an das Tageslicht. auch damals gab es ‘böse Buben’, die es dort versenkt hatten.“
An Diebe erinnert sich auch Otto Schulze: „Ich selbst habe in der Badeanstalt Schwimmunterricht erhalten. Einst wurde mir aus einer der Kabinen meine Kleidung entwendet, wärend ich im Wasser war, so musste ich mit nasser Badehose den Heimweg zur Grünen Wiese antreten.“ Wie er wissen viele: Der Häuserkomplex im Hintergrund hat den Weltkrieg nicht überstanden. Der Sohn des Schiffseigners wohnte in der Flemmingstraße, seine eigene Grundstücks-Stützmauer dort war mit Kies aus der Neiße erbaut worden.
Von Werner Koschack erfahren wir: „Auf dem Bild muss eine kleine Jubiläumsfeier stattgefunden haben, denn der Umtrunk und der Kranz an der Stange deuten darauf hin. 1945 wurde der Baggerbetrieb eingestellt. Die Städtische Flußbadeanstalt, dahinter zu sehen, wurde im Volksmund auch Appelsche Flußbadeanstalt genannt. Im Hintergrund verliefen die Dammstraße – Klosterstraße – Ackerstraße. Die Wohnhäuser Nr. 4 bis Nr. 8 einschließlich der Tuchfabrik gehörten zum Eigentum von Wolff. Nach 1930 wurden die Häuser abgetragen und es entstanden neue Häuser und Erweiterungsbauten der Tuchfabrik. So entstand der Name ‘Dammwolf’. 1957 wurde in Guben in der ehemaligen Wolf-Fabrik die Schuhfabrik ‘Carina’ gegründet. In den 80-er Jahren arbeiteten hier 2000 Arbeiter und die Produktion betrug 4000 Paar Schuhe jährlich. Nach der Wende wurde die Produktion eingestellt. Heute ist der Bekleidungsbetrieb ‘Goflan’ dort tätig.“



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