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Spremberg: Blick in geschäftiges Leben

Bilder aus dem alten Spremberg | Von | 19. Dezember 2014

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Das Gebäude mit den vier Fenstern gehört zur Friedrichstraße

Foto zeigt den Blick in die Kleine Karl-Marx-Straße:
Manfred Gnida weiß: Der Fotograf blickt nördlich der heutigen Karl-Marx-Straße, früher Bautzener Straße und eine Zeit lang auch Friedrich-Ebert-Straße über die Friedrichstraße in die Kleine Karl-Marx-Straße. Hier ist nur ein kleiner Teil zu sehen, aber auch dieser zeugt von seinem vielseitigen Geschäftsleben. Diese Aufnahme ist etwa 1906 entstanden und man blickt auf ein Haus, welches bis heute so in seinen Umrissen noch zu erkennen ist. Eigentümer dieses Gebäudes, so wie es derzeit auf dem Foto zu sehen ist, war Adolf Roick. Die Schriftzüge in den vier großen Fenstern beinhalten deren Betreiber, so das Zigarrengeschäft von Herrn Biber und Buchbinder und Papierwarengeschäft von Karl Schubert. Das Haus ist Überlieferungen nach etwas älter und soll schon 1832 bis 1835 erwähnt worden sein. 1837 ging es in den Besitz von Christian Roick und ab 1908 an Adolf Roick über. Der am 26. September 1891 gegründete Konsumverein erwarb am 19. Mai 1915 dieses Grundstück und betrieb von nun an hier einen Lebensmittelhandel. Als Lager 2 bezeichnete man dieses Gebäude und drei weitere gab es auch noch in der Stadt. Der Konsum war eine Zeit als Schreibwarenhandel bekannt. Seit 1993 betreibt Familie Schröder hier einen Schreibwarenhandel. Das kleine Haus linksseitig war früher Kolonialwaren Seeland bis später der Bau eines größeren Wohnhauses hier erfolgte. Das rechte Haus am Beginn der Kleinen Karl-Marx-Straße, welches 1945 abbrannte, gehörte dem Malermeister Starick. Darin befand sich einst die Hohenzollern-Apotheke Roesner. Das Malergeschäft Starick wurde noch viele Jahre in der kleinen Straße betrieben. Die Häuser links zeugten einst auch für unterschiedliche Gewerbe. Vorn das erste Haus gehörte der Familie Witthe und hier ist noch das Seilergeschäft von Paul Fehrs vielen in Erinnerung. Hier folgte der Schuhmacher Verba, der Taschenladen Karraß und auch der anschließende Fischladen Kolberg ist noch ein
Begriff. Hier konnte man auch einen Handel mit Spielzeugeisenbahnen, einem Süßwarengeschäft und eine Kundendienstzentrale des Konsums finden. Letztere bot  Ausleih- und Bestelldienst, Geschenk- und Gutscheinservice, Beratung junger Eheleute bei Kreditkauf und die Aufgabe für Werbeanzeigen an. Erinnern kann ich mich, dass der Ausleihdienst sehr in Anspruch genommen wurde. So konnte man  hier für Feierlichkeiten Gläser, Geschirr, Tischdecken und auch technische Artikel ausleihen. Heute ist an diesem Ort das Elektronik-Geschäft Domula und ein Antiquitätenhandel sowie ein Hostel im ehemaligen „Hotel zur Börse“ zu finden. Das rechte Gebäude wurde durch einen Neubau ersetzt. Das Eckgebäude gehörte Hogo
Müller. Dieser war Zigarrenfabrikant. Später betrieb Artur Müller dort einen Lebensmittelhandel, wo zu DDR-Zeiten auch noch Lebensmittel bei einem Nachfolger gekauft werden konnten. In dem Seitengebäude war außer Wohnungen das Rundfunk- und Fernsehgeschäft Domula. Verkehrstechnisch konnte man diesen Straßenteil in beiden Richtungen befahren. Heute ist sie eine Einbahnstraße.“
Werner Lehmann weiß: „Das Gebäude mit den vier Schaufenstern gehört zur Friedrichstraße. Rechts das Haus wurde bis zum Erdgeschoß abgetragen  und zum Teil die Fenster verschlossen bzw. an der Längsseite verlängert und verändert. Das hohe Gebäude mit verputzter Stirnseite dahinter steht heute noch. Links auf der
Abbildung, sagt mein Kenntnisstand, waren einmal eine Fleischerei, eine Modelleisenbahn-Werkstatt (Schulzensohn) zu Hause und anschließend das heutige Fernsehwaren-Geschäft Domula. Rechts auf dem Bild das HausHaus kenne ich noch als Obst- und Gemüseladen und später diente es als Werbung und Dekorationsunterstand für HO-Geschäfte. Anschließend kam das damalige Rundfunk und Fernsehgeschäft von Domula. Diese Häuser wurden vor dreißig Jahren abgerissen und ein neues Geschäftshaus mit dem Gewerbe BVM, Notar und Wäscherei entstand nach der Wende. Anschließend zur Geschwister-Scholl-Straße steht heute noch das Gebäude mit der ehemaligen Gaststätte ‘Bayrischer Hof’, nach dem Krieg war es der Industrieladen, zeitweilig das Geschäft Domula und heute befindet sich hier ein Kosmetikstudio.“
Helga Reichstein erinnert sich noch an viele kleine Läden entlang der Friedrichstraße.
Gisela Mildner verbindet mit dem Foto ihre Konsum-Arbeit in den 50er-Jahren, als sie mit weißem Kittel und Häubchen Verkäuferin war. Auf der Haube stand „Konsum“.
Hier nicht erwähnte Einsendungen werden in der kommenden Woche nachgetragen. Gewonnen hat Werner Lehmann.
Herzlichen Glückwunsch!



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