Bitte aktiviere / Please enable JavaScript![ ? ]
Spremberg: Geschichtsträchtiges Gasthaus - Märkischer Bote Spremberg: Geschichtsträchtiges Gasthaus Spremberg: Geschichtsträchtiges GasthausMärkischer Bote
Dienstag, 16. April 2024 - 08:56 Uhr | Anmelden
  • Facebook SeiteTwitter Seite

header-logo

 
Partly cloudy
7°C
 
das epaper der lausitzer heimatzeitung
Anzeigen

Spremberg: Geschichtsträchtiges Gasthaus

Bilder aus dem alten Spremberg | Von | 16. Januar 2015

damals150117spb

Das Foto des beliebten Restaurant „Zur Schwarzen Pumpe“ fiel 1913 oder 1916 dem Feuer zum Opfer

Namensgebende Legende rankt um Gebäude des Ortes:
Für Detlef Dubiel aus Trattendorf gehört dieses Foto zur Familiengeschichte: „Das ist das Restaurant ‚Zur Schwarze Pumpe‘, Inhaber war Wilhelm Schneider, der Bruder meines Opas. Diese Gaststätte ist 1913 abgebrannt. Sie stand genau dort, wo sich heute das Ehrenmal der Sowjetischen Gefallenen steht. Die Inhaber sind damals nach dem Brand weggezogen. Die Aufnahme könnte um 1910 entstanden sein.“
Lutz Kellner aus Spremberg möchte das Rätselfoto zum Anlass nehmen, auf eine längst vergessene Besonderheit zu erinnern: „DDR-Bürger als Kreuzfahrer wie etwa auf dem Schwarzen Meer kennen vielleicht noch Talonkarten, die einen gewissen Einkaufswert aufwiesen. Während man auf dem Schiff außerhalb des Hoheitsgebietes der sozialistischen Staaten mit Devisen die Sektkorken knallen lassen konnte, war die jeweils zu lochende Talonkarte irgendwann aufgebraucht und wurde später mit ‘Aluminiumgeld’ ausgelöst. Das gleiche Prinzip gab es zu Ende der 60-er, Anfang der 70-er Jahre auch im Gasthaus Schwarze Pumpe. Als beliebte Speisegaststätte bekam man beim Betreten eine solche Talonkarte ich glaube im Wert von 35 Mark ausgehändigt. Beim jeweiligen Empfang von Speisen oder Getränken wurde dann der jeweilige Preis von zehn Mark, zwei Mark, eine Mark oder fünfzig, zwanzig oder zehn Pfennige abgelocht. Beim Verlust der Karte war der volle Wert zu erstatten. Sonst beim Verlassen eben der Verzehrwert.“
Peter Zühlke aus Spremberg weiß: „Das Bild zeigt das Restaurant „Zur Schwarzen Pumpe“ bis 1916. Die Legende von der berühmten schwarzen Pumpe des alten Gasthauses an der Chaussee als Zeichen der Pest im 30-jährigen Krieg ist bekannt. Der Kurfürst von Preußen soll eine Pferdetränke beim Gasthaus eingerichtet haben. Um sich vor marodierenden schwedischen Horden zu schützen, strich man die Pumpe schwarz an. Die schwarze Farbe stand symbolisch für die grassierende Pest. Daher der Name „Schwarze Pumpe“. Der Gasthof stand an der Westseite der großen Handelsstraße Hoyerswerda-Spremberg beim Kilometer 5,2. Die Straße ging mitten durch das Gehöft. Zu diesem Gasthaus gehörte ein Morgen großer Hof mit Stallungen für 50 Pferde, Rindvieh und Schweine. Am 14. Juli 1916 brannte das Gasthaus Schwarze Pumpe ab. Ein früher oft von Sprembergern aufgesuchter Erholungsort, das an der Chaussee nach Hoyerswerda gelegene Gasthaus ist ein Raub der Flammen geworden. Dem Feuer fielen zum Opfer das Wohngebäude, der Tanzsaal und der Gaststall, ferner ist sämtliches Inventar verbrannt. Die noch vom Brand verschont gebliebenen Gebäude des alten Gasthauses wurden zu Wohnungen umgebaut. Wilhelm Karras hat das Gaststättengewerbe in eine Baracke gegenüber dem alten Gasthaus weitergeführt, bevor er an der heutigen Stelle, am Kilometer 6,0 ab 1916 ein neues Gasthaus mit dem alten Namen „Gasthaus zur Schwarzen Pumpe“ errichtete. Die Einweihung war 1918 gewesen. Den alten Standort des Gasthauses vermute ich hinter dem Kreisverkehr rechts wo einst die Waldklause war.“
Ein gerahmtes Rätselfoto gewinnt Detlef Dubiel

Herzlichen Glückwunsch!



Anzeige

Kommentar schreiben

Kommentar


Das könnte Sie auch interessieren: