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Spremberg: Nachtwächter Kulke radelt als Kultfigur

Bilder aus dem alten Spremberg | Von | 18. Februar 2012

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Der Nachtwächter Kulke gehörte zu Umzügen dazu

Hochradfigur wurde zum Markenzeichen für Umzüge / Richard Löser war der bekannteste Kulke
Manfred Gnida schreibt: „Jubiläen und Stadtfeste zu unterschiedlichen Anlässen sind gern besuchte Veranstaltungen und oft Höhepunkte in der Stadtgeschichte. So sind traditionelle Feste, welche durch das ganze Jahr verteilt begangen werden, besondere Ereignisse und ziehen viele Besucher an. Das Heimatfest wird besonderes gern gefeiert und hat auch eine lange Tradition. Festumzüge ziehen stets zahlreiche Besucher an den Straßenrand und bewundern die Akteure. Besondere Kultfiguren, wie der Räuberhauptmann Lauermann, die Mutter Birnbaum, Harri Piel und der auf dem Foto abgebildete Nachtwächter Kulke sind schon Geschichte. Seit der 1000-Jahrfeier 1893, dem ersten Heimatfest, hat es viele Kulke-Darsteller gegeben. Walter Kolbe verkörperte damals den Nachtwächter Kulke. Auch nach dem Krieg wurden Heimatfeste erneut zu kleinen Höhepunkten, wo unter anderem bei den Umzügen Betriebe, Vereine, Handwerker und auch die Feuerwehr eine wesentliche Rolle spielten. Bei all diesen Umzügen wurde der Nachtwächter Kulke auf seinem Hochrad sitzend mit der Hellebarde, dem Blashorn, seiner Uniform und der Stalllaterne ein einmaliges Markenzeichen. Eigens für diese Paraderolle wurde damals der am 20. Oktober 1900 geborene und am 18. Januar 1968 verstorbene Richard Löser bekannt und führte meistens auch den Festzug an. Richard Löser war ein Lebenskünstler und wurde, als er 1947 aus der italienischen Kriegsgefangenschaft kam, neben seiner Beschäftigung bei dem Fuhrgeschäft Kleemann in Kochsdorf, als Fassadenkletterer bei den Abrissarbeiten von Ruinen gern beschäftigt. Sein Hochrad war auch ein Unikat, denn der bekannte Fahrradhändler Feiertag baute aus dem zweirädrigen Rad ein Dreirad. Das war notwendig, denn bei dem oftmaligen Halt brauchte er nicht ständig ab- und aufsteigen. Das Foto, so denke ich, ist bei keinem Heimatfest entstanden, worauf einige Details hinweisen. Zu erkennen ist die Kreuzung an der Schlossbrücke, heut der Kreisel, das Schloss und ein ‘Wartburg 311’. Da dieses Auto von 1956 bis 1965 gefertigt wurde, kommt ein begrenztes Datum in Frage. Ganz in der Nähe dieser Aufnahme wohnte Herr Löser, in der Schlossstraße Ecke Kantstraße und zur 100 Jahrfeier der Feuerwehr 1963 führte er den Zug letztmalig an. Die Figur als Nachtwächter übte er bis zu seinem Tode aus und lange war kein Nachfolger in Sicht, bis 1988 der leider schon verstorbene Rainer Scheudeck später diese Figur verkörperte. Diese Figur hat Tradition und wird durch Hagen Rittel würdig fortgesetzt.“
Günter Lohr schreibt: „Das Foto wurde von der Schlossstraße in Richtung Muskauer Straße und könnte Ende der 50er oder Anfang der 60er Jahre aufgenommen worden sein. Im Hintergrund ist das Schloss zu sehen. Auch die Polizei in ihrer damaligen dunkelblauen Uniform ist zu erkennen. Dazwischen ist die Schlossbrücke von der kleinen Spree. Im Zuge der Errichtung der elektrischen Straßenbeleuchtung in den Jahren 57 bis 60 in der Innenstadt in Ausführung einer Freileitung, dass auch, wie auf dem Bild zu sehen, die Wegweiser beleuchtet wurden. So ein beleuchteter Wegweiser befand sich auch an der Berliner Kreuzung. Da hatte ich manchmal die Aufgabe, die defekten Lampen zu wechseln. Durch die elektrische Beleuchtung verschwanden die Gaslampen bis auf eine in der Johannesgasse, welche am Haus vom Lehrer Karl Kreuz angebracht war und bis in die siebziger Jahre leuchten.
Ein gerahmtes Foto gewinnt Günter Lohr.
Herzlichen Glückwunsch!

Wer zu Hause noch alte Fotos in seinen Schubladen hat, kann diese gerne an den Märkischen Boten (Adresse rechts) senden.



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