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Forst: Berliner Straße

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Fachwerkhaus und Gärten für arme Familien

Obwohl die Berliner Straße in Forst auf unzähligen Aufnahmen festgehalten wurde, regte das Foto, das uns Waltraud Laugksch einsandte, viele Erinnerungen an. So schreibt uns Renate Schmidt ganz ausführlich: „Es ist die Berliner Straße in Forst. In dem Geschäft mit den ersten Schaufenstern ganz links, wo eins nur halb zu sehen ist und eins ganz, war einstmal kurzzeitig ein Möbelladen eingerichtet. Und auch ein Bonbongeschäft von Herrmann war eine Zeit lang hier zu finden. Die Herrmanns wohnten gleich über dem Geschäft. An der Haustür, neben der rechts und links die beiden Schaukästen hängen, waren Fotos ausgestellt vom Fotografen Vietzke. Auch eine Treppe höher konnte man weitere Fotos sehen. An der Stelle, wo die Jalousie halb herunter gelassen ist, hatte erst Frau Herrmann ihren Laden, später hat sie dann zugemacht. Was danach darin war, weiß ich leider nicht mehr. Das nächste Gebäude ist unverkennbar die Post, hinten mit dem Turm zu sehen. Das kleine weiße Häuschen ist Eis-Krüger gewesen. Auf dem freien Platz, wo die Häuser weggerissen wurden, befand sich ein Textil- und ein Möbelgeschäft. Dahinter, das nächste große Haus, war das Tuchmacher- stübel. Und ganz im Vordergrund des Fotos, das kleine Zäunchen mit den Blumen, gehörte zum Blumen-Pavillon von Frenzel.“ Auch Ulrich Rhode erkannte sofort die Berliner Straße wieder und schreibt ergänzend: „In dem Haus auf der linken Seite befand sich ein Möbelgeschäft, und im ersten Stock hatte Foto-Gärtner sein Atelier. Foto-Gärtner ist dann noch einmal Anfang der 1970er-Jahre nach dem Abriss bis zu seiner Pensionierung in das Haus Berliner Straße 74 gezogen. Links neben diesem Haus befand sich noch ein ganz kleines Haus, in dem sich die Rundfunk- und Fernsehwerkstatt ‘Radio-Pusch’ befand.“ Marianne Donath erzählte sehr anschaulich am Telefon: „Ganz besonders haben wir als Kinder immer die Kästen mit den Fotos bei Foto-Gärtner angeschaut. Die hingen rechts und links neben der Tür, aber auch, wenn man die Treppe hochging, konnte man weitere Bilder betrachten. Wir haben dann immer ganz neugierig geschaut, ob vielleicht jemand von denen, die wir kannten, zu sehen war. Manchmal war das ein richtiger Spaß. Später, nachdem ich 1960 geheiratet habe, waren wir auch dort, um uns fotografieren zu lassen und unsere Bilder hingen dann auch in einem der Schaukästen.“ Den Zeitpunkt der Aufnahme haben nur wenige genau getippt, waren aber meist nahe dran. Waltraud Laugksch teilt uns mit, dass das Foto 1969 entstanden ist. Herzlichen Dank allen Ratefreunden und besonders denen, die uns ihre Geschichten schriftlich per Post oder E-Mail oder am Telefon erzählten!

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