Bitte aktiviere / Please enable JavaScript![ ? ]
Mauer-Häppchen - Märkischer Bote Mauer-Häppchen Mauer-HäppchenMärkischer Bote
Samstag, 20. April 2024 - 13:26 Uhr | Anmelden
  • Facebook SeiteTwitter Seite

header-logo

 
Overcast
6°C
 
das epaper der lausitzer heimatzeitung
Anzeigen

Mauer-Häppchen

Kommentare | Von | 3. November 2014

H_kommentar_wpKommenden Dienstag ist der 4. November. Vor 25 Jahren fiel der aufs Wochenende, und wer damals schon aufgerüttelt war, fuhr, wie der Autor dieser Zeilen, nach Berlin. Aus allen Straßen, die Richtung Alex führten, strömten die Menschen in Achter- bis Zwölferreihen nebeneinander, selbst gezimmerte Transparente tragend. Wir forderten Pressefreiheit, bekamen sie und im Juni 1991 auch einen Preis als damals mutigste Ost-Tageszeitung. 500 000 sollen es gewesen sein damals auf dem Alex. Noch heute macht die Erinnerung an jene atemlosen Stunden an einem sonnigen November-Samstag Gänsehaut.
Fünf Tage später, an einem Donnerstagabend, als wir verschärfte Texte und gewagte Wahrheiten in der „Morgen“-Redaktion drechselten, rissen Schabowskis Zettel und die entfesselte Wut der Straße über noch immer feist grinsende Machthaber das Loch in die Mauer.
Damit war nicht nur ein Damm gebrochen, sondern leider auch der Elan der Bewegten am Ende. Die große Aussprache der Menschen, wie sie auch zum Beispiel im Senftenberger Theater geführt wurde, verlor schnell den Atem. Dabei blieb noch so vieles zu bereden.
Noch heute sind die Bewegtesten von damals sprachlos. Das Glück der gewonnenen Freiheit, für mich zuerst und vor allem der Pressefreiheit, überstrahlt alles.
Dass Diener des Staates zum „Jubiläum“ zu Häppchen einladen, mag den einen oder anderen befremden. Viel lieber hätten sie sich ein Glas reichen lassen von denen, die damals das Neue Forum bildeten oder den eigenen Weg mit dem Demokratischen Aufbruch versuchten.
Aber Landrat-Häppchen – na ja.

Sie erreichen den Autor: j.heinrich@cga-verlag.de



Anzeige

Kommentar schreiben

Kommentar


Das könnte Sie auch interessieren: