Offiziell ist vor allem Forst die Stadt der Radler. Eigentlich drei R: Rosen, Rentner, Radler. Aber auch alle anderen Niederlausitzer Ecken sind inzwischen deutschlandweit gute Tipps für Radwanderer. Das weite Land streckt sich flach dahin, die Wege sind eben, die Gastfreundschaft ist herzlich. In Cottbus wird sommers seit Jahren gar zum Radeln musiziert. Also: Ab in die Sättel!
Die musischen Radler gelten als angenehm. Aber, offen gesagt, Radler können auch nerven. Zum Beispiel die in Städten auf Radwegen in falscher Fahrtrichtung. Du kommst als Autofahrer an die Kreuzung, schaust konzentriert nach links, und von rechts setzt sich ein Sportsmann fast auf die Motorhaube. Der hat hier nichts zu suchen, denn er müsste eigentlich auf der anderen Straßenseite fahren. Aber er überschüttet dich mit Flüchen, die umso heftiger klingen, je teurer ihm dein Auto erscheint.
Auch die langsamen neben dem Radweg auf der Straße Fahrenden, die dir weit entfernt entgegen kommen und dir ganze Vogelscharen zugestikulieren, weil du das vor dir zuckelnde Auto noch überholst und gar nicht so viel Zeit zu haben scheinst, wie die meisten Leute, strengen an.
Ja, es gibt solche und so’ne Radler. Aber auch so’ne und solche Autofahrer. Ob einem die einen oder anderen lieber sind oder sein sollten, wird bei jedem Stammtischgespräch sofort zum Streitpunkt. Versuchen Sie’s mal, Sie werden immer im Unrecht enden, ob lautstark oder nicht.
So bleibt uns nichts anderes übrig, als in uns diese weise und manchmal sogar lebensrettende Erkenntnis zu festigen: Es gibt so’ne und solche im Straßenverkehr. Wer gelassen und konzentriert lenkt oder steuert, kann damit ganz gut (über-)leben.
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