Das Besondere wurde mit den Jahrzehnten zum Alltäglichen Familie Lehnitzke fand ihre Lebensaufgabe in gutem Polster:
Cottbus (hnr.) Fußbodenarbeiten, Sonnenschutz, Gardinen und Deko – das waren auch in dienstleistungsarmer DDR-Zeit Aufgaben des Raumausstatters. Heinz Lehnitzke hat den Beruf ab 1967 bei Firma Steffen in Cottbus von der Pike auf gelernt und fand viel Spaß dabei. 1976 heiratete er und entschloss sich zur Meisterausbildung. Seine Frau Andrea, gelernte Textiltechnikerin, schlug vor: Laß uns doch was Eigenes anfangen. „Das ging eigentlich unkompliziert“, erinnert sie sich heute. „Unsere Leistung wurde gebraucht. Zehn Liegen, Marke ‘Meister’, mussten wir jährlich an den staatlichen Handel liefern, mit der restlichen Kapazität 20 Prozent für VEB und 80 Prozent frei für die Bevölkerung arbeiten.“ 1981 starteten sie also in Saspower Selbständigkeit.
Die Wende brachte erst einmal Ernüchterung. Die Leute kauften Billigmöbel vom Lkw. An solide Polster dachte keiner. „Wir haben Fußböden gelegt, Sonnenschutz installiert und ähnliches, was ja auch zu unserem Profil gehört,“ sagt der Meister. Der soliden Möbel, die teil achtlos in Gartenlauben abgestellt waren, erinnerten sich die Kunden erst wieder Ende der 90er Jahre.
Heute sind die Lehnitzkes dienstältester selbst gegründeter Raumausstatter in Cottbus. Seit 12 Jahren lassen sie keine der Handwerkerausstellungen aus, wo sie auch kommendes Wochenende, 23./24.01. wieder anzutreffen sind. Restauratorische Arbeiten an fürstlichen Möbeln, wie letztes Jahr für die Stiftung Branitz, sind Glücksmomente für die im Bund sorbischer Handwerker und Unternehmer organisierte Familie. Aber auch jeder andere Kunde, der einen kernigen Stuhl oder eine gute Couch bestellt, kann sich im Traditionsunternehmen auf ein Produkt von Wert freuen. H.
Schreibe einen Kommentar