Seit 25 Jahren gilt Ströbitzer für Ströbitz
Cottbus | Von CGA Verlag | 20. November 2017Der erste Bürgerverein der Stadt hatte Silber- jubiläum – mit weltweit strahlender Bilanz.
Cottbus (N.S.B.) 565 Jahre Ströbitz, 25 Jahre Bürgerverein im Stadtteil – zwei Jubiläen prägten jetzt die feierlichen Mitgliederversammlung, zu der eine zünftige Geburtstagstorte nicht fehlen durfte. In einer Zeitreise aus Fotos und Kommentaren erinnerten sich die Mitglieder dieser Tage an das Erreichte.
Unter dem Motto „Ströbitzer für Ströbitz“ fanden die Gründer um den ersten Vorsitzenden Wolfgang Fischer 1992 begeisterte Mitstreiter, um wirtschaftlich Fuß zu fassen, wendische Traditionen zu erwecken und das Miteinander von Jung und Alt zu fördern. Schon beim ersten Erntefest im Gründungsjahr waren nach langer Pause wieder Paare in wendischer Tracht auf der holprigen Hauptstraße zu bestaunen. Im folgenden Sommer stiegen mutige junge Burschen aufs Pferd, um nach dem Hahn zu jagen. Später gab es Fastnachtsumzüge mit schottischer, russischer und rumänischer Beteiligung. Ströbitz streckte sich weltweit, was vor allem die Trachtentanzgruppe, von Marianne Düpsch auf die Bretter gebracht, als Kulturbotschafter der Stadt Cottbus auslebte. Die Paare tanzten im Spreewald, in Namibia, in Brasilien, in Kanada und anderen Weltgegenden. 1995 gründete sich der gemischte Chor „Sangesfreude“.
Der Bürgerverein wirkte und wirkt auch ganz praktisch. Die Sanierung der Kapelle und der Mauer des Friedhofs, die Einrichtung eines Wochenmarkts an der Straßenbahnwendeschleife oder die gärtnerische Gestaltung vor der „Alten Welt“, dem Gründungslokal, waren einige Projekte. In der Grundsanierung der Berliner und Teilen der Karl-Liebknecht-Straße und später der Hauptstraße sprach und handelte der Verein konstruktiv mit.
2002 übernahm Detlef Buchholz den Vorsitz und damit die hartnäckige Interessenvertretung gegenüber der Stadt. Die eigene Baukommission begleitete die Sanierung der Wilhelm-Nevoigt-Grundschule, unterstützte die Neugestaltung der Sportanlage in der E.-Barlach-Straße und die Aufarbeitung der historischen Grabanlage Klohs. Besonderes Augenmerk gilt momentan der Werterhaltung der Spiel- und Freizeitanlagen im Stadtteil.
Der Leitsatz heißt heute: „Mit einer Geige kann man keine Sinfonie spielen – dafür bedarf es eines ganzen Orchesters“. Das Erntefest 2017 mit Lampionumzug, Hahnrupfen, Kinderfest, Tanz und historischem Umzug bewies erneut den Zusammenhalt. Nachzulesen ist über alles in einem 256 Seiten starken Buch („Geschichten aus Ströbitz“, 1996 im CGA-Verlag) und in vier Bänden „BILDER AUS STRÖBITZ“.
Vom ersten Tage an – auch das gehört zum Erfolgsrezept – hatte der Verein große Sympathien aus dem Rathaus, insbesondere durch OB Waldemar Kleinschmidt, dann auch durch seine drei Nachfolger und durch Stadtverordnete und Landtagsabgeordnete.
Nicht alle Gründer und Aktiven des Anfangs sind mehr auf den Ströbitzer Festplätzen, dafür haben junge Leute Verantwortung übernommen, die bei der Gründung noch gar nicht geboren waren. So bleiben immer „Ströbitzer für Ströbitz“ unterwegs.