Sechs Burschen jagen kommenden Sonnabend nach dem Hahn / Tanz und Lampionumzug.

Es ist geschafft! Pferde und Königspaare kehren im Schmuck der Eichenkränze zurück zum Ströbitzer Festplatz. Dort lassen sich die Könige jetzt von den Altvorderen loben, spendieren ein Likörchen und abends wird beim Tanz der Hahn versteigert Foto: H. Nattke

Also eines muss man den Ströbitzern ja lassen: Wenn sie feiern, dann richtig. Auch jetzt stehen wieder drei aktionsreiche Tage bevor – das Erntefest ist einer der Höhepunkte im traditionsreichen Ortsleben. Jugendchef Max Behla freut sich über das tolle Miteinander der Ströbitzer Vereine und vieler weiterer ehrenamtlichen Helfer, ohne die ein Wochenende wie dieses nicht möglich wäre. Das Winden (oder Wickeln) der Girlande für die Reiterpforte und Siegerkränze für Ross und Reiter beginnt am Mittwoch, 15. August, auf dem Jugendhof.
Als sichtbares Resultat wird die Ehrenpforte am Freitag auf Schultkas Acker aufgestellt. Den Auftakt der Erntefest-Feierlichkeiten macht die „Ströbitzer Nacht“. Jung und Alt treffen sich auf dem Wilhelm-Nevoigt-Platz, DJ Timobil legt auf. Den Lampionumzug ab 19.30 Uhr begleiten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr und die Ströbitzer Musikanten. Am Samstag ruft das Stoppelfeld in der Blumenstraße. Die Reiter mit ihren Pferden und die Trachtenmädchen treffen sich um 12.45 Uhr auf Kublicks Hof bei Ulf und Sylke Schötz. Gegen 13.30 Uhr beginnt der Ausritt. Begleitet werden die Reiter von Mädchen und jungen Frauen in traditioneller wendischer Festtracht. Um 14 Uhr beginnen die Wettkämpfe des Hahnrupfens. Damit auch die neuen Gäste mitfiebern können, wird jeder Ritt fachkundig kommentiert.
Die Pferde kommen von den Reiterhöfen Pintos Point und Jerol. Mit viel Mut, Geschick und dem notwendigen Glück kämpfen sechs Burschen um die begehrte Trophäe – den Kopf vom toten Gockel. Mit dabei sind Jugendchef Max Behla, Martin Zimmermann, Tommy Starick und Mario Kaiser – alle waren schon mehrmals Erntekönig. Tim Gramkow stieg im Jubiläumsjahr 2017 als jüngster Reiter in den Sattel und meisterte seine erste Teilnahme mit Bravour, und Falco Hilke ist in diesem Jahr zum ersten Mal dabei.

Die Tradition lebt! Die Paare des Erntefestes von 1924 haben ihre Spuren in Ströbitz hinterlassen. Ilsa Budich etwa, verheiratete Selleng, sitzt vorn ganz rechts. Sie war einst Ernte- und Schützenkönigin. Ihr Enkel Thomas Zimmermann ist heute der aktivste in der Traditionspflege und seine Söhne René und Martin waren mehrfach 1. Erntekönige. Wie wäre Uroma Ilse stolz auf sie! Sammlung Nattke

Während das Reiterspiel tobt, drapieren auf dem Festplatz die Ströbitzer Frauen ihre Blechkuchen und die Plinseköche Manfred Krokor und Ulf Schötz heizen ihre Pfannen vor. Natürlich gibt’s auch für die Kinder etliche Aktionen.
Dann wird es noch einmal spannend: die gefeierten ersten drei Erntekönige wählen ihre Ernteköniginnen. Nachdem das Gruppenfoto im Kasten ist, ziehen gegen 19.30 Uhr die Erntepaare ein und eröffnen den Tanz zur Musik von Simple Back. Der Sonntag wartet dann ab 10 Uhr mit einem großen Kinderfest auf. Im bunten Rahmenprogramm präsentieren sich unter anderem der Ströbitzer Chor, die Wendische Trachtentanzgruppe und die Ströbitzer Musikanten. Auch eine Landmaschinen- und Oldtimerschau komplet- tieren das Programm. Natürlich ist auch der „Framo“ des Märkischen Boten am Platz und bietet Bücher der Reihe „Bilder aus Ströbitz“ an. Auch Restexemplare des Buches „Kaupe“ und NIEDERLAUSITZ-Jahrbücher sind hier zu haben – gern auch wieder von einigen der bekannten Autoren signiert.