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Letzte Chance im Sommer: Zu Fuß durch den Ostsee

Top-Themen, Cottbus, Sonntag im Revier | Von | 28. Februar 2017

170225 Dumper im Ostsee

Hunderte Dumper transportieren schier gigantisch wirkende Erdmassen. Mit ihnen wird der Grund des künftigen Ostsees hergestellt Foto: LEAG

Ehemaliger Tagebau wird mit Hochdruck auf seine Flutung vorbereitet

Cottbus (trz). Die Lausitzer sollten sich schon mal den kommenden Sommer für den Cottbuser Ostsee reservieren. Denn dann  können sie Zeuge eines Erlebnisses werden, dass es nie wieder geben wird. Denn zum voraussichtlich letzten Mal lädt die Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG) zu Spaziergängen auf dem künftigen Grund des Cottbuser Ostsees ein. Bereits zum 1. November 2018, so informiert Birgit Schroeckh, LEAG-Projektleiterin für den Ostsee, beginnt die Flutung des ehemaligen Tagebaus Cottbus-Nord, die sich bis in die Mitte des kommenden Jahrzehnts erstrecken wird.
In der Ende 2015 planmäßig ausgekohlten und anschließend stillgelegten Grube liegen die Sanierungsarbeiten voll im Zeitplan. Aus der Vogelperspektive geht es dort wie in einem Ameisenhaufen zu. Unablässig transportieren um die 100 Dumper das Erdreich an seinen neuen Bestimmungsort. Seit Beginn dieser Tätigkeit im Mai 2016 wurden bereits sechs Millionen Kubikmeter bewegt; die Gesamtmenge bewegt sich bei 17 Millionen Kubikmetern. Darüber hinaus haben die Bergleute die einstige Förderbrücke komplett demontiert sowie die Grubengeräte verkauft. Ebenso verschwunden sind die Gleisanlagen. „5000 Tonnen Schrott wurden entsorgt“, rechnet Birgit Schroeckh vor. Die Referentin für Bergbauplanung brennt für ihren Ostsee. Kein Wunder, hat doch die gebürtige Lausitzerin ihr Handwerkszeug von der Pieke auf gelernt. Sie kennt jede Zahl aus dem Effeff, ebenso jeden Quadratmeter des künftigen Sees.
26 Kilometer Ufer
Schroeckh berichtet außerdem von den vier Rütteldruckverdichtern, die bis Ende 2018 für die Standsicherheit in den Kippenbereichen sorgen. Bereits im vergangenen Jahr wurden die künftigen beiden Inseln fertig gerüttelt. Darüber  hinaus erfolgt die Abflachung des Nordufers. Zwischen der künftigen Bärenbrücker Bucht und Lakoma entsteht auf einer Strecke von rund fünf Kilometern ein weiterer Abschnitt des Ostseestrandes.  Insgesamt wird der Cottbuser Ostsee eine Uferlänge von 26 Kilometern umfassen, rund acht Kilometer mehr als der Senftenberger See.
Radweg wird gesperrt
Südlich von Lakoma und in unmittelbarer Nähe der B 168 von Cottbus nach Peitz entsteht das zukünftige Einlaufbauwerk. Über diese Einrichtung erfolgt die Flutung des Ostsees mit Wasser aus der Spree, das über den Hammergraben in den ehemaligen Tagebau geleitet wird. In diesem Bereich muss allerdings der dortige Wirtschaftsweg, der bereits intensiv von Radlern und Skatern genutzt wird, ab März gesperrt werden. Die Trasse ist ohnehin noch nicht offiziell freigegeben. Damit niemand durch die vielen Transporte und die damit verbundenen Arbeiten zu Schaden kommt, habe man sich für die temporäre Sperrung entschieden, begründet Birgit Schroeckh.
Dagegen durchgehend erreichbar bleiben der Aussichtspunkt Lakoma, der „Ruhepol“ am Südufer unweit von Schlichow sowie der markante Merzdorfer Aussichtsturm. In dessen Nähe befindet sich seit dem Jahr 2015 das Holzschiff Mia, das unter Einheimischen und Touristen als beliebtes Fotomotiv gilt. Allerdings, so weiß Birgit Schroeckh, haben sich dort schon mehrfach Vandalen zu schaffen gemacht. Ebenso ärgert sich die Expertin über Schmierereien am Turm. Und auf dessen Plattform wurden bereits die Entfernungstafeln abgerissen und in die Tiefe geworfen. „Ich empfehle, dass die Leute mit offenen Augen  spazieren gehen. Wem auffällt, dass dort etwas nicht in Ordnung ist, sollte sich gleich bei der LEAG melden“, empfiehlt Schroeckh. Ist allerdings Gefahr im Verzug, sei die Polizei der erste Ansprechpartner. „Wir sollten alles tun, damit uns diese Kleinode möglichst bis zur vollständigen Nutzung des Sees erhalten bleiben“, wünscht sich  Birgit Schroeckh.



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