Auch von der Rückseite erkennen Leser das noch alleinstehende Rathaus
„Die Lösung lautet B Senftenberg. Siehe auch Dateianhang“, schreibt uns Norbert Klar aus der Schillerstraße in Schipkau und hat das Motiv exakt mit Zahlen markiert und dazu geschrieben, welche Häuser im Bild dargestellt sind und welche Einrichtungen, bis hin zur Sparkasse, die er in der Rathaus-Torbogen verwies. Vielen Dank für diese Mühe.
Das interessante Foto hatte uns Hans Hörenz noch Anfang dieses Jahres für unsere „Damals war’s“-Reihe zur Verfügung gestellt. Kurz danach ist unser Senftenberger Leser und Autor der NIEDERLAUSITZ-Jahrbuchreihe gestorben. Wir bewahren sein Andenken, indem wir seine Manuskripte mit Sorgfalt ablegen und Material, das dafür geeignet erscheint, in seinem Sinne verwenden. Hans Hörenz hatte große Freude daran, dass wir die Neugier unserer Leser reihum immer wieder auf andere Orte der Lausitz lenken und somit auch seine engere Seenland-Heimat bekannter in Guben, Forst, Spremberg oder Cottbus wird.
Und so erweist es sich, dass Cottbuser sich Senftenberg eng verbunden fühlen. Klaus Reiter aus dem Eschenweg in Cottbus schreibt: „Im Juni war die Vorderansicht mit Senftenberger Marktplatz zu sehen, jetzt haben wir die Rückseite. Wir in Senftenberg (liebevoll Mostrichhügel genannt). Diese Stadt ist schon sehr alt und die Gegend wurde bereits um 500 v. Chr. bewohnt. Der Name leitet sich von ‘Sanft am Berg’ ab. Im Süden haben wir den Koschenberg und im Norden die Raunoer Berge. Links sehen wir das Rathaus mit Turm. Es wurde erstmals 1512 erwähnt und 1544 wurde Amtshauptmann Hans von Dehn in sein Amt eingeführt. Das Rathaus hatte mit 72,9 Grad übrigens das steilste Rathausdach der DDR. Der moderne Anbau wurde 1998 eingeweiht. Zum Markt führten die Kreuz-, Schloss-, Rathaus- ,Schmiedestraße und die Kirchgasse. Sehr bekannt war der riesige Betonlampenmast, der ‘Lange Herrmann’ in der Mitte; er wurde Ende der 90er abgerissen. Der Platz hieß auch mal Mägdemarkt, dort wurden die Mägde (Hausangestellten) für das Folgejahr ausgesucht. Bis zur Wende war es dann der Platz der Freundschaft. Im Haus der Apotheke lebte Anfang der 50er Jahre der Schriftsteller Erwin Strittmatter.
Auch Jens Pumpa, Rostocker Straße, schreibt aus Cottbus und hat Ähnliches recherchiert: „1929 wurde das ‘alte’ Rathaus bezogen. Es hatte das steilste Rathausdach der ehemaligen DDR, 72,9 Grad. Die bis dato mit Grünanlagen gestaltete Südseite des Marktes wurde im September 1998 durch das neue Rathaus mit Ratskeller und Café sowie 1999 durch den Sparkassenkomplex geschlossen. Das neue Rathaus erhielt 1999 den Architekturpreis des Landes Brandenburg.“
Udo Seibel mailt: „Ich kann mich noch gut erinnern, dass neben diesem ‘abgeprochenen’ Rathaus eine Wiese war und dachte damals, hier müsste jemand mal Ziegen anbinden – so mitten in einer Kreisstadt. Das war wohl in den späten 1970er Jahren. Heute finde ich, dass Senftenberg seinen Markt sehenswert geschlossen hat. Kompliment. Das Foto entstand wohl in der Anfangsphase der Erneuerung der Marktbebauung.“ Reinhard Semt schreibt uns per E-Mail: „Richtig ist B (Senftenberg). Die Aufnahme vermutlich nach 1990 zeigt die Rückseite des alten Rathauses in der Südostecke des Marktes. Die ehemals westlich angrenzende Bebauung (Rätselbild vor einigen Wochen) ist schon seit längerer Zeit abgerissen, dies zeigt der Bewuchs der Fläche. Dort befindet sich jetzt der Neubau als Anbau. Dessen gelungene, funktionelle Architektur steht optisch wie konstruktiv ganz im Gegensatz zum Sarg von Spremberg.
Gewonnen hat heute Ulrike Dahley aus Krieschow.