Längste Straße der Stadt weist ganze Vielfalt vor:
Guben (ha). Mit rund 2 800 Metern ist die Cottbuser Straße die längste Straße in Guben und gehört zweifelsohne auch zu den belebtesten, zumindest was den Verkehr betrifft. Es ist die wichtigste Verbindung zwischen Altstadt und Obersprucke und hält eine Vielfalt parat, die selten ist: Da gibt es flankierende Parks wie der mit dem Kletterfelsen, den Stadtpark und sogar Acker, Kleingartensparten samt Hundesportgelände, ein kleines Gewerbegebiet, wie das das Klosterfeld bezeichnen könnte, weil hier nicht nur gehandelt wird – mit Waren und Finanzen -, sondern, weil hier auch produziert wird. und natürlich gibt es Wohngebiete und den Anschluss zum sehenswerten aber leider geschlossenen Bahnhof.
Die Belebtheit war es auch, was Reinhard Kärgel, Geschäftsführer des gleichnamigen Autohauses mit freier Werkstatt und Lackiererei, an diesen Standort zog. „Die Stadtverwaltung wollte mich damals ins Gewerbegebiet Deulowitz lenken, doch ich wollte mitten in die Stadt und hier gesehen werden“, erinnert er sich und ist heute noch froh, dass er den freien Platz neben dem Brandschutz-, Rettung- und Katastrophenschutzzentrum für sich entdeckte. Der Verkehrsingenieur und versierte Handwerksmeister, der schon 1985 sein Unternehmen in der Mittelstraße gründete, hat sich nach der Wende auf die Marke Skoda spezialisiert, die Werkstatt ist aber für alle Typen offen. „Unsere Adresse ist aber Cottbuser Platz, nicht Cottbuser Straße“, merkt er an.
Weniger belebt, ja idyllisch ruhig geht es einige Meter abseits zu, wenn man dem Hinweisschild des Hundesportvereins mitten auf dem Berg der Cottbuser Straße folgt. Hinter den sehr gepflegten Schrebergärten, wo derzeit kräftig Kirschen und Beeren geerntet werden, treffen sich täglich Hundehalter mit ihren Vierbeinern. „Wir sind rund 50 Mitglieder. Und je nach Ausbildungsangebot sind einige an einem der sieben Nachmittage hier um die Gemeinschaft zu genießen, mit dem Hund Spaß zu haben, ihn auszubilden oder sich sportlich ambitioniert zu entwickeln“, sagt der Vorsitzende Sven Hundsdörfer, der als „Exot“ der Truppe den Turnierhundesport pflegt und erst kürzlich beim Verbandsturnier über 5 000 Meter Gelände siegte und in der schwierigsten Vierkampfdisziplin Zweiter wurde. „Es ist Leichtathletik für Mensch und Tier, aber jeder kann hier selbst entscheiden, wie viel er machen möchte“, wiederholt er noch einmal. Die Artenmischung ist enorm hoch, Welpen sind ebenso willkommen wie Gebrauchshunde. Ihr Sommerfest feiern die Mitglieder am nächsten Samstag diesmal bei den befreundeten Hundesportverein in Forst, da sollte Interessierte also nicht den Abstecher in der Cottbuser Straße machen.