47 Einwohner / Umsiedlung verhindert / Lange von Sperrgebieten umgeben.
Staakow (trz). Gerade einmal 47 Menschen leben in Staakow. Damit ist der Ort an der B 320 zwischen Lieberose und Guben das kleinste Dorf im Spree-Neiße-Kreis. Dennoch hat es sich Kreisdezernent Olaf Lalk nicht nehmen lassen, den Feiernden zu ihrer 500-Jahr-Feier persönlich zu gratulieren. Lalk, der im nicht weit entfernten Grano lebt, hat ein wenig in der Geschichte des mindestens ein halbes Jahrtausend alten Ortes recherchiert. Demzufolge besitze der Dorfname einen sorbischen/wendischen Bezug. Er bedeute so viel wie „Wasserrinne“. Ursprünglich soll Staakow tatsächlich einst von drei Seiten von Wasser umgeben gewesen sein. Noch heute präsentiert sich die Umgebung aufgrund ihres Wasserreichtums als ungemein reizvoll. Neben den Läuchen gehört auch der Schwansee dazu, der sich in drei Teile gliedert, dessen südlicher Abschnitt auch der „Staakower Schwansee“ bezeichnet wird.
Im Jahr 1943 sollte Staakow gemeinsam mit fast weiteren 20 Orten für den geplanten SS-Übungsplatz „Kurmark“ umgesiedelt werden. Dank des Widerstandes seitens der Bevölkerung ließ man diesen Plan wieder fallen. Aus dem Militärgelände ging später der größte sowjetische Truppenübungsplatz in der DDR hervor. Noch bis Anfang der 1990er-Jahre war Staakow von Sperrgebieten förmlich umzingelt. Heute sind die Wälder wieder frei, was bleibt, ist die Abgeschiedenheit des Ortes. Längst besitzt der Name Staakow besonders bei Pferdefreunden einen guten Klang. Denn alljährlich Anfang Mai findet der große, gut besuchte Pferdemarkt statt.
Übrigens gibt es in der Lausitz noch ein zweites, wahrscheinlich bekannteres Staakow. Denn nach diesem Ort ist eine Autobahnabfahrt an der A 13 benannt. Ganz in der Nähe befindet sich dort das Freizeitparadies „Tropical Islands“.