Das Foto weckte bei Sprembergern Erinnerungen an die große Abrisswelle und den Neubau der Plattenwohnungen. Denn „das Foto ist etwa im Jahre 1983 bis 85 entstanden, denn Anfang der 80er Jahre wurde mit dem Abriss Kantstraße, Töpferstraße und Schlossstraße begonnen und nach und nach durch Wohnblöcke ersetzt, die jetzt zum Teil wieder leer stehen. Schade um das alte Spremberg“, bedauert Helga Reichstein aus Spremberg. „Die Abrissserie begann auf der linken Schlossstraßenseite, vom Markt kommend, nach dem großen Haus der Fleischerei Kantor“, ergänzt Gerhard Schmidt. „Die Plattenbauten wurden unmittelbar nach dem Abriss errichtet. Das Gebiet war schon immer ein beliebtes Wohngebiet, auch wenn die auf dem Foto abgebildeten Häuser erst Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut wurden. Grund für den gemeinsamen Bau war damals der verheerende Stadtbrand von 1703.“ Insbesondere zu DDR- zeiten verfielen die alten Häuser zunehmend. „Durch die geringen Mieten und die schwierige Beschaffung an Baumaterialien waren die Bewohner nicht motiviert und fähig, die Häuser in Schuss zu halten. Man sollte also dem Abriss nicht nachtrauern“, schreibt Gerhard Schmidt weiter. Nicht zu verstehen sei allerdings der plötzliche, übereilte Bauboom ab Anfang der 80er Jahre. Vielleicht hätte bei einer schrittweisen Neubebauung das eine oder andere alte Haus erhalten werden können…
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