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Die Badergasse und der Rathausturm

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Kaum eine Spremberger Straße hat sich so generell verändert wie gerade diese Gasse.

Hannelore Lehmann aus der Linnéstraße in Cottbus schreibt: „Bei Ihrem Rätselbild handelt es sich links, wo die Kinder davor stehen, um das Haus Schulgasse 2 der Familie Huster in Spremberg. Herr Huster war ein lieber Arbeitskollege von mir. Wir haben beide bei der Verwaltung Bahnanlagen gearbeitet. Ich war dort oft zu Besuch. Sein Vater war früher Färbermeister in Spremberg. Über die Standfestigkeit des vollkommen verbauten und schiefen Hauses habe ich mich immer gewundert. Nach dem Tod von Herrn Huster hat, soweit ich weiß, ein Bank das Haus aufgekauft.“ Annette Zech vom Storchberg in Spremberg hingegen meint: „Ich glaube, es handelt sich um Spremberg. Zu sehen ist ja der Rathausturm, wobei ich mir nicht sicher bin, um welche Gasse es sich handelt, eventuell die Badergasse?“ „Auf einen Gewinn aus Fortunas glücklicher Hand hoffend“, meint Manfred Gnida vom Weinberg aus Spremberg: „Blickend auf den vor kurzer Zeit sanierten Rathausturm, fällt die Antwort leicht. Das Bild, etwa aus dem Jahr 1908 stammend, zeigt den Durchblick in der Badergasse mit Häusern teilweise noch aus dem 18.Jahrhundert von der Pfortenstraße zur Langen Straße und zum Markt. Abzweigungen der ca.128 m langen führten zur Brauhaus- und Seilergasse. Die Zunft der Bader war für Heil- und Reinigungsbäder bestimmt. Bekannte Bewohner der Gasse waren einst zwischen 1880-1930 in der Nr.9 der Kupferschmied Paul Kaulfuß, dessen Handwerksschild ein am Haus hängendener Kupferkessel war. Der soll zur Erinnerung im Heidemuseum sein. Bekannt sind auch das Haus des damaligen Besitzers vom “Hotel zur Sonne”, Schwetasch, sowie am Beginn der Gasse die Schmiedewerkstatt von Gustav Thumann, welche 1990 abgerissen wurde. Die enge Badergasse wurde einst zum Schrecken der Fahrschüler gern zur Ausbildung von den Fahrlehren ausgewählt. Nach Stadtumbau ist die Badergasse keine Durchfahrtsstraße mehr sondern eine Geschäftspassage. „Wir sind in Spremberg“, stellt Klaus Reiter fest, irrt dann aber wie viele andere Leser mit der Annahme: „mit Blick auf die Kreuzkirche.“ Richtig liegt er wieder mit der Feststellung: „Viele der kleinen Gassen enden auf dem Marktplatz und entgegengesetzt auf dem Kirchplatz. Bis heute hat sich Spremberg sehr verändert und ist jetzt die Perle der Lausitz“ Rainer Wollmann hat als Philatelist sogar in sein Briefmarkenalbum geschaut und „von 2008 einen Briefumschlag mit aufgedruckter Briefmarke zum 500jährigen (1509-2009) Jubiläum der Kreuzkirche in Spremberg“ gefunden. „Seit 2002 kann man zum Tag des offenen Denkmals die Turmstube in 30 m Höhe besichtigen.“ Jens Pumpa aus der Rostocker Straße in Cottbus fügt an: „Das Spremberger Rathaus ist eines der markantesten historischen Gebäude der Stadt. Der erste Rathausbau entstand um 1300. Nach sieben Stadtbränden bis 1705 und zahlreichen Umbauten erhielt es seine heutige Form. Der Blick geht im Foto durch die Badergasse in Richtung Lange Straße, Rathaus und Marktplatz. Viele damalige Innungen gaben den Gassen ihre Namen, so zum Beispiel die Töpfer-, Färber-, Seiler-, Kupfer-, Brauhaus- oder Badergasse. Die Badergasse ist heute eine kleine Geschäftsstraße und nichts erinnert mehr an das alte Handwerk und die alten Häuser.“

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