Das romantische Herrenhaus “Schloss Bagenz” in der Nähe der Spremberger Talsperre hatte viele Nutzer.
Viele Leser konnten diesmal schnell antworten und Erinnerungen einbringen: “Das heutige Suchbild ist das Schloss Bagenz bei Spremberg”; weiß Ursula Hadlack vom Ziegeleiweg aus Spremberg. Und weiter: “Es war eine Bildungs- und Tagungsstätte vom ISB – Institut für Sozialforschung und Betriebspädagogik.- Es war auch ein Muttererholungsheim. Dann waren auch ABM Kräfte drin und haben die Kutschen wieder auf Vordermann gebracht.”
Michael Popp aus der Dubraucker Straße in Döbern meint: ”Dieses imposante Gebäude steht in der Nähe von Spremberg, auch in der Nähe von aber nicht in Cottbus. Es handelt sich um das Herrenhaus in Bagenz, errichtet 1912 auf dem Platz von Vorgängerbauten. Nach dem Krieg wurde daraus ein Mütter- und Schwangerenerholungsheim, später dann wohl auch ‘politische Nutzung’ durch die FDJ etc. Nach 1989 gab es noch eine gastronomische Nutzung, doch es folgte Leerstand bis heute, soweit ich weiß. Eines von vielen Schlössern und Herrenhäusern, welche sich in Brandenburg im Dornröschenschlaf befinden und dem Verfall preisgegeben sind.”
Dr. Horst Scholz mailt: “nahe Spremberg ist richtig. Bei dem Foto handelt es sich um die Gartenseite des Gutshauses (Schloss) Bagenz. Nach der Zeit der Nutzung als Müttergenesungsheim wurde es zur Fortbildungsstelle des Bezirkskrankenhauses Cottbus. Wir haben über viele Jahre dort republikoffene Lehrgänge der Arbeitsgemeinschaft Proktologie (Enddarmerkrankung) der Gesellschaft für Chirurgie der DDR organisiert und durchgeführt und wurden vom dortigen Personal immer gut versorgt”
Manfred Gnida vom Weinberg in Spremberg wendet sich der Geschichte zu: “Dieser Ort wurde in einer Urkunde vom 25. März 1388 zum ersten Mal erwähnt. Anfangs unter Bagancz,1498 Bagenitz, um 1527 als Bagenicz und Bagentz, bis es um 1578 seinen heutigen Namen bekam. Das Gut in Bagenz, erstmals 1685 erwähnt, wurde wie alle Güter des damaligen Kreises 1945 im Rahmen der Bodenreform an Kleinbauern und Umsiedler aufgeteilt und das Schloss 1946 als Mütter-und Schwangerenerholungsheim (bis 1971) eingerichtet. Hier konnten ca. 600 werdende Mütter einen drei- oder vier wöchigen kostenlosen Kuraufenthalt im Haus und den schönen Parkanlagen verleben. Danach wurde in diesem Gebäude eine Außenstelle der Bezirksakademie des Gesundheitswesens eingerichtet, in der Ärzte und medizinisches Personal weitergebildet wurden. Bis in die 80er Jahren wurden Schulungen und Aus- und Weiterbildungen der politischen Kaderreserve der DDR, hier als Jugendhochschule der Freien Deutschen Jugend (FDJ) bezeichnet, abgehalten. Nach der Wende wurde von 1996 bis 2000 ein wunderbares Restaurant eingerichtet, das Hochzeitsfeiern zu einen besonderen Erlebnis machte. Das Schloss stand einst mit einer hohen Summe zum Verkauf, aber die jetzigen Besitzverhältnisse sind mir unbekannt, es könnte Privatbesitz sein und auch Denkmalschutz bestehen. Das Schloss hatte anfangs eine wechselvolle Geschichte, denn 1911 gehörte das Rittergut noch dem damaligen Provinzialverband der Provinz Brandenburg und ein Jahr später, 1913, erwarb Regierungsrat Dr. jur. Otto von Rhein, Oberleutnant der Reserve (1872-1931), das Schloss. Als Besitzer 1914 eingetragen, ließ er das Schloss 1913 neu erbauen. Auf alten Ansichtskarten kann man das Gut und das Schloss mit wunderschönem Barockgarten sehen. Das Gut erwarb einst ein Generaldirektor einer Teppichfabrik aus Cottbus, Gustav Zander, der bis 1944 dort wohnte, wie mir erzählt wurde.”
S. Sachs meint sich zu erinnern: “Das Bagenzer Herrenhaus war ein beliebtes Zwischenziel für Radausflügler. Ich meine, es kam auch in ihrer leider abgelaufenen Reihe ‘Land & Leute’ vor. Die schlechte Nachricht ist nicht, dass sich das Schloss nicht verkaufen lässt, sondern dass es immer weniger derartige Gastlichkeit außerhalb der Städte gibt. Zu befürchten ist, dass sich das in angespannter wirtschaftlicher Lage weiter verschlechtert. Werben Sie ordentlich für die gute Gastlichkeit!”
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