Neu-Anschaffung ermöglichte schnelle Hilfe in den Stadt-Außenbereichen.
Die Automobilspritze der Freiwilligen Feuerwehr auf unserem Rätselbild der vergangenen Woche wurde 1924 eingeweiht. Das wusste auch Isolde Lehnert. „Die Automobilspritze wurde am 18. September 1924 für 20 500 Reichsmark angeschafft.“ Die richtige Lösung kannten auch Martina Noack und Matthias Gleisner. Er schreibt: „Am 16. September 1924 berichtete der Senftenberger Anzeiger: Wie verlautet, beabsichtigt die hiesige Freiwillige Feuerwehr, sich eine Automobilspritze anzuschaffen. Eine bessere Aufgabe kann sich die Freiwillige Feuerwehr nicht stellen, als dadurch unser Senftenberg, das sich verhältnismäßig sehr weit ausgedehnt hat, durch schnelle Hilfe zu schützen. Schon längst hat die Feuerwehr bedauert, dass sie bei Bränden im äußeren Weichbild der Stadt, wie zum Beispiel: Calauer Straße und so weiter, eine verhältnismäßig lange Zeit brauchte, um helfend einzugreifen. Was kann an Besitz erhalten werden, wenn die Feuerwehr ein Fahrzeug besitzt, das sofort bei Alarmierung fahrbereit zur Stelle sein kann, als wenn erst Pferde herangeschafft werden müssen oder die Mannschaften die Geräte zur Brandstelle ziehen müssen und dann erschöpft und abgespannt dem bösen Element des Feuers die Stirn bieten sollen. Mögen die Einwohnerschaft, die Stadtverwaltung, Industrie sowie Feuerversicherungen und der Kreis mitwirken, die Stadt Senftenberg so schnell wie möglich in den Besitz dieses gemeinnützigen Fahrzeuges zu bringen, denn fast jede andere Stadt in der Größe Senftenbergs ist schon längst im Besitz eines derartigen modernen Feuerlöschgerätes. Für die Anschaffung dringend nötiger Feuerwehrgerätschaften muss ein Jeder sein Scherflein übrig haben, dann erst können wir sagen: Unsere Feuerwehr ist ganz auf der Höhe!
Bereits für den 21. September wurde eine sogenannte ‘Spritzenprobe’, eine Art Übung unter Beteiligung von Zuschauern zur Demonstration der Einsatzbereitschaft mit dem eben erst angekündigtem Neuerwerb angekündigt. Diese Spritzenprobe musste jedoch ausfallen, da das Fahrzeug an genau diesem Tag zu seinem ersten Einsatz, einem Großfeuer in Großkoschen ausrücken musste. Man raste mit der Automobilspritze nebst 20 Feuerwehrmännern zum Brand und war binnen 15 Minuten an Ort und Stelle um das Feuer zu bekämpfen. Die Spritzenprobe wurde am 28. September 1924 zunächst auf dem Senftenberger Markt und daraufhin in der Calauer Straße nachgeholt. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die Anschaffung des Feuerwehrautos anfänglich leihweise erfolgte. Im November 1924 begann man in der lokalen Presse intensiv bei der Bevölkerung, Institutionen und Firmen Senftenbergs und der näheren Umgebung um Geldspenden für den ‘Automobilspritzenfonds’ zu werben.“
„Grundsteinlegung für die Feuerwarte war am 20. April 1899“, schreibt uns Dieter Probst. „Einzug der fahrbaren Geräte war am 11. Juli im selben Jahr. Ich selbst war von 1954 bis 1974 bei der Feuerwehr.“ Unsere Preußenkarte gewinnt diesmal Matthias Gleisner. Herzlichen Glückwunsch.
Nachtrag vom 2. Mai
Die Regenbogenbrücke über die Schwarze Elster ist Dieter Probst noch heute als „willkommene Abkürzung“ in Erinnerung. Helmut Stephan schreibt: „Rechts von der Brücke, auf Buchwalder Seite stand das Gebäude der HO-Parkgaststätte mit Terrasse. Bis zum Standort des ehemaligen Lokals wurde das Wildgehege erweitert. Im Vordergrund rechts befindet sich der Tierpark von Senftenberg.“ Auch Reinhild Schirmer erinnert sich an die Lokalität. Nach dem Tierparkbesuch gab es „Eis oder Fassbrause“. Vielen Dank auch allen anderen Lesern, die uns bei ihre Geschichten und Erinnerungen zu dem Brückenbild geschickt haben.