Vor Jahren war immer ein bisschen Flunkern dabei, wenn über die Tourismusregion Lausitz gesprochen wurde. Der Spreewald, hieß es. Gut. Und was sonst?
Zeiten ändern sich. Landschaften auch. Verborgene Reize wurden enthüllt, neue erzaubert. „Größte Landschaftsbaustelle Europas“ nennt sich die IBA Fürst-Pückler-Land gern. Sie geht jetzt nach zehnjähriger Arbeit ins Finale und hinterlässt mit 30 Projekten große, in die Zukunft gerichtete Hoffnungen. Der Ostsee bei Cottbus, die schwimmenden Häuser auf nahen Restseen, die Slawenburg Raddusch und mitten in Cottbus auch der schöne Weg am Priorgraben gehören dazu.
Jede Menge Lob und auch ein bisschen Eigenlob gab es für all das bei der ITB in Berlin. Dort hat sich die Region nicht mehr so scheibchenweise wie früher, sondern geschlossen als Lausitz mit dem Spreewald und den schönen wendischen Mädchen und Frauen als Weltmarke verkauft.
Tourismus hat sich als Wirtschaftszweig etabliert, fasst Fuß auch in Cottbus, Guben, Forst und Spremberg. Was jetzt schon alle verbindet, sind die gelobten Radwege, inzwischen vom ADAC zertifiziert und mit drei oder gar vier Sternen versehen. Die Investitionen in den nackten Asphalt haben, wie vom langjährigen Landrat Dieter Friese wieder und wieder prophezeit, positive Folgen ausgelöst. Überall entwickeln sich ideenreich Ferienhöfe, Winzergärten, Bauernläden, Kräuterakademien, Radlerabsteigen und viel, viel mehr. Private Investitionen, die Arbeit schaffen und das Ferienland Lausitz vielleicht wohlhabender machen. Auch oft als „grässlich“ eingestufte Energie bringt sich ein. Haben Sie schon einmal eine Bergbautour gebucht? Das lohnt sich sehr und lässt auch manche Reserven erahnen. J.H.