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Anfang und Ende

heinrich_kommentar_wpHeiliger Abend also. Wir feiern – bewusst oder weniger absichtlich – Christi Geburt. Die Lausitz singt die Stille Nacht, und manchmal fragen Menschen: Ist er wirklich geboren an diesem Tag, der Sohn Gottes? An jenem Ort? Und ist es gut, diese eine Geburt so viel wichtiger zu nehmen als Milliarden andere?
In den Antworten begegnen sich Christen und Nichtchristen. Denn jener Heilige, der da wahrscheinlich an die 36 Jahre irdisch wandelte und in seinen letzten fünf, sechs Lebensjahren eine Art Verein oder Partei gründete – dieser Jesus zeigt in seiner Biografie, dass sich Anfänge erst durch ihr Ende, durch ein Resultat erklären, bewerten lassen.
Nicht Weihnachten, sondern Ostern ist das wichtigste Christenfest. Erst dann trug sich die Auferstehung zu und entwertete römisch-weltliche Selbst-Herrlichkeit. Weil dieses Ergebnis vorlag, wurden der Weg dorthin und der Anfang wichtig.
Wir stehen alljährlich vor Anfängen und Enden. Mitunter drehen und wenden wir ratlos das Ergebnis. Manchmal ist nicht mal ein nennenswertes da, und so verschwimmen die Anfänge, die alten Vorsätze, im Dunst. Jeder Moment, so wird uns klar, könnte ein Beginn sein, der wichtigste in jedem Falle für den, der gestalten darf und will. – Weihnachten, auch in diesem Jahr, ist so groß, so wichtig, so feierlich, wie wir bereit sind, es auf uns wirken zu lassen. Aus täglichem Einerlei herauszurücken und Besinnlichkeit zu wagen – das bleibt ein nützlicher Sinn von Weihnachten. Fangen Sie etwas Gutes an, mit diesem Fest am Ende dieses so wenig friedfertigen Jahres. Ihnen allen in unserem Lausitzer Leserland wünsche ich Freude, Liebe und Hoffnung.         J.H.

Sie erreichen den Autor: j.heinrich@cga-verlag.de

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