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Des Jahres letzte Schande

heinrich_kommentar_wpLange war ich mir nicht sicher, ob dies wirklich ein so schlechtes Jahr war. Wirtschaftlich lief es ja sogar recht ordentlich. Schäuble zählt gewaltige Überschüsse.
Politisch ereigneten sich manche Turbulenzen. Schlecht? Ich weiß nicht. Der Flüchtlings-Herausforderung waren und sind die Eliten und Verwaltungen nicht gewachsen, aber Deutschland hat sich fremder Not nicht verschlossen, und draußen im flachen Land, also auch hier in unserer Lausitz, ist von den Menschen Beachtliches an Hilfe und Zuwendung geleistet worden. Am Ende ist das erfreulich.
Schockiert hat der Überfall auf den Berliner Weihnachtsmarkt. Doch Deutschland agiert auf Kriegsschauplätzen in allen Weltteilen, exportiert Waffen an jeden Schurken und  lässt seine Leitmedien täglich laut von mehr bewaffneten Einsätzen träumen. Wir sollten dankbar sein, dass hier nicht mehr passiert ist.
Es macht mir Sorge, dass amerikanische Panzer durch die Lausitz rollen, um in Polen stationiert zu werden. Ein früherer Bundespolitiker warnte beim Weihnachtseinkauf: ‘Mag sein, Aber es ist nicht gut, das öffentlich zu sagen.’   Nicht gut? Seine Frau zog ihn zum Schokoladenregal: „Haben wir Jahrzehnte die Russen ertragen, werden uns jetzt doch nicht die Amerikaner stören!“
Welche Schande am Ende dieses nun doch nicht guten Jahres. So war also alles vergebens, was wir vor ‘90 riskiert haben. Da kehrt das alte Waffengerassel zurück. Gefährlicher noch als dereinst, weil fatale Abenteuerlust wie Nebel aufsteigt.
Ja und nein. Es war für uns noch ein ganz gutes Jahr. Aber: Nein, es ging nicht ein kleines bisschen in Richtung Frieden. Eher das Gegenteil.

  Sie erreichen den Autor: j.heinrich@cga-verlag.de

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