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Die „Kohle“ wird knapper

Heinrich_kommentar_wpRelativ gelassen haben die Chefs der Cottbuser Verwaltung die offiziellen Bescheide zur Kenntnis genommen: Möglicherweise zehn Millionen Euro vorausgezahlten Steuern, vielleicht zwei mehr oder zwei weniger, müssen zurückgeführt werden. Auch Kommunalpolitiker lesen Zeitung und Wirtschaftsmagazine und wissen, wie es um die Braunkohlen- und Stromwirtschaft steht. Nicht so gut, wie es vorab gezahlte Steuern versprachen. Da war bei den Vattenfallern noch Hoffnung im Boot. Die ist geschwunden, und vielleicht wird auch der Cottbuser Ostsee-Sturm zu einer Flaute verebben. Die Steuerverlust-Bescheide an mehrere Kommunen haben bewirkt, was vergleichbare (Nachzahl-)Bescheide oder eben auch einschneidende Einkommensverluste auch in Unternehmen auslösen: Bestandsanalyse, eventuell Kurskorrektur.
Wir leben auf reichlich Kohle, aber die politische Lage macht unsere „Kohle“ auf dem immer schwieriger zugänglichen Reichtum knapper. Das Defizit, das leider von dauerhaftem Charakter bleibt, lässt sich nicht wegsparen. Wie auch?
Zur Disposition steht unser Reichtum. Ja, wir leisten uns Reichtum und dürfen den auch nicht aufgeben. Gemeint ist Reichtum an Kultur, an Familienwohl, an Leistungsfähigkeit für Bedürftige, an Sport und anderem Glanz der Gemeinsamkeit.
Reichtum aber entsteht nicht durch sparen. Sparsamkeit ist nur die begleitende Tugend des Wohlstands. Reichtum entsteht und erhält sich allein durch Leistung. Wir müssen also, das lehrt uns der „Kohle“-Verlust, intelligent zulegen. Endlich müssen wir Wirtschaftsförderung wagen. Nicht zögerlich, sondern kraftvoll und möglichst genial.

Sie erreichen den Autor: j.heinrich@cga-verlag.de

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