Wir leben ganz heftig. Auch hier im sandigen Brandenburger Süden. An vielen Orten sprechen kluge Leute über das verflossene Jahr und wagen Prognosen. Neujahrsempfänge sind das zumeist, auf denen manchem Toast tiefgründige Gespräche folgen. Die Unternehmer kommen dabei schnell zum Punkt: Es lief – abgesehen von energetischen Schwankungen – lange nicht so gut wie jetzt für die Lausitz. 6000 Arbeitsplätze sind geschaffen worden, es gab seit der Wende nie so wenig Arbeitslose wie jetzt und es sind 1 800 Arbeitsplätze offen. Auch hier also wie im politischen Raum: Herausforderungen.
Es gibt viel, sehr viel zu tun. Natürlich werden sich in der Innovationsregion Lausitz neue Modelle für wirtschaftliche Erfolge finden. Schnelle Netze werden neue Wirtschaftsfelder öffnen, Fachkräfte wachsen aus erstklassigen Schulen und Universitäten heran. Jetzt geht’s erst richtig los mit uns hier im brandenburgischen Süden, der den Begriff Strukturwandel ein bisschen zu lange vor sich her geschoben hat.
Jetzt muss es aber auch richtig losgehen mit dem Schulterschluss der Regionen. Wenn die Wirtschaft längst ihre Netze von Jänschwalde bis Hamburg und von Senftenberg wenigstens bis Dresden wirft, kann kommunale Politik nicht länger Kriege an Kreisgrenzen führen. Oder will die Lausitz einen Cottexit?