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Kommentar: Fürchtet euch nicht!

Diese Ausgabe unserer Zeitung trägt das Datum des Heiligen Abends.
24. Dezember. Wir atmen auf. Ja, auch in diesem so beklemmenden Jahr ist letztlich alles gelungen: die kleinen und größeren Geschenke, die Päckchen, der Stollen, der Braten mit allen Zutaten, der Weihnachtsbaum, schön und stattlich. Alles.
Wirklich alles? Aus den hektischen Schritten, hastend kreuz und quer, murrend sogar wieder auf den Straßen, wird stilleres Gehen, ein fast einsichtiger Gleichtritt. Die Menschen finden und verbinden sich, werden sanftmütiger im Lichtkranze der weihnachtlichen Nacht. Hoffend, hoffentlich.
Es wird heller um uns und mancher entsinnt sich aus kindlichen Religionsstunden der Weihnachtsbotschaft. „Fürchtet euch nicht!“ sagt der Engel in der Lucas-Geschichte zu den einfachen Hirten. Sie wird jedes Jahr erzählt in den geschmückten Kirchen und in manchen Familien bei feierlicher Musik auch zuhause. Fürchtet euch nicht vor den grellen Bildern und vor Erscheinungen, Ereignissen, die sich oft nicht deuten lassen. Habt Vertrauen, würden wir moderner formulieren, denn mit der „Klarheit des Herrn“, die um uns leuchtet, wissen wir wenig anzufangen. Dennoch erinnern wir uns, dass Weihnachten immer Besinnung, Ruhe und Geborgenheit blieb – seit wir denken und seit das aufgeschrieben wurde, was sich zutrug. Aber das Grelle, das Helle, das kreischend Blendende, das Einhämmern auf unsere ermüdende Tatkraft – das sollen wir nicht fürchten?
Wir können es versuchen, wie es vielleicht auch die Hirten in der Legende mit Erfolg taten. Doch nur wenige Menschen heute sind gläubig genug, Nachrichten, und seien es göttliche, nur hinzunehmen. Das vermutete bei Lukas auch schon der Engel. Und er sprach: „Das habt zum Zeichen!“
Jede Botschaft, gerade heute, braucht ihr Zeichen. Beweise, klar und unmissverständlich. Durch sie erst kann unsere Furcht verschwinden. J.H.

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