Die Nachricht mutet zunächst etwas aus der Zeit gefallen an. Überall gilt das Maßhalten als Gebot der Vernunft. Und dann verteilt die Bäckerei Bubner aus Doberlug-Kirchhain einen sechs Meter langen Christstollen auf dem Weihnachtsmarkt! Ja, zur Eröffnung des Lichterfestes der tausend Sterne wird der am Montagnachmittag um drei Uhr angeschnitten – so wie’s Tradition ist. Die Innung der Lausitzer und Spreewälder Bäcker- und Konditoren möchte „gerade in Zeiten von Unsicherheit an diesem liebgewordenen und zudem hilfreichen Brauch festhalten“, teilte sie mit. Denn mit dem positiven Weihnachtssignal verbindet sich immer wieder die Hoffnung, dass Besucher, denen das leichtfällt, pro Stollenscheibe eine Spende abgeben. Das Geld geht in diesem Jahr, aufgerundet aus der Innungskasse, an das Kinderhaus „Pusteblume“ in Burg.
Die Bäcker und Konditoren stehen nicht allein in ihrem liebevollen Bemühen um eine friedliche und für alle glückliche Weihnacht 2024 hier in der Niederlausitz. Viele Menschen packen schon wieder Geschenkepakete für Kinder, deren Wünsche sonst nicht so üppig erfüllt werden könnten. Es gibt Initiativen der Nächstenliebe von den Schaustellern und Händlern der Weihnachtsmärkte, und auch an den Glühweinständen, die wieder das Herz des wärmenden abendlichen Miteinanders auf Plätzen und Straßen bilden, wird nicht nur des reinen Umsatzes wegen aus dampfenden Kübeln in die Adventsbecher geschöpft. Seit Jahren haben etwa die Mitglieder des Lions-Clubs für den guten Zweck würzigen Glühwein und deftige Grillwürste zubereitet und verkauft und sich unentgeltlich in dicken Socken und wattierten Jacken hinter ihren Tresen gestellt.
Weihnachten soll auch in diesem Jahr das schöne Fest des Friedens, der Nächstenliebe und der Besinnung sein. Weihnachtsmärkte mit ihrem Glanz stimmen darauf ein. Kosten Sie also bitte vom sechs Meter langen Stollen, vom Glühwein und von allem, was mit Liebe dargeboten wird.