Da haben energiewirtschaftlich interessierte Lausitzer sicher aufmerksam hingehört, auch wenn absehbar war, dass die Landtagskatze wieder nur um den heißen Brei schleicht. Auf Antrag der CDU-Fraktion wurde über den Umgang mit dem klimaschädlichen CO2 geredet. Mal wieder. Einige Abgeordnete hatten fleißig ihre Hausaufgaben zu CCS (Abscheidung des Gases und Verpressung) und CCU (Abscheidung und Nutzung) erledigt. Aber haben sie einen Zugriff auf diese oder jene Technologie? Können sie überhaupt etwas bewirken in dieser weltweit wichtigen Angelegenheit? Was CCS betrifft, so hat die Koalition längst festgelegt, dass dies in Brandenburg auf keinen Fall stattfindet. Die Forscher des schwedischen Konzerns Vattenfall hatten an der Sache zehn Jahre experimentiert und eine Pilotanlage gebaut, die mit bundespolitischer Prominenz hier in der Lausitz angefahren wurde. Das Verfahren funktioniert, aber es gibt keine Bereitschaft der Bevölkerung, das Zeugs, das aus jeder Selterswasser-Flasche sprudelt, irgendwo in die Erde drücken zu lassen. Vattenfall hat viel Geld verloren und die Sache vor neun Jahren aufgegeben. Aber sie ist, sagt der Weltklimarat, nicht vom Tisch.
Das haben auch unsere Volksvertreter vernommen und ihr neues Interesse bekundet. Zugespitzt: Ohne CCS oder CCU kann Brandenburg kein zukunftssicheres Industrieland sein. CO2 wird inzwischen 1 000 Meter unterm Meer versteckt, was etwa die Norweger für sicher halten. Unsere CDU-Politiker möchten nun eine Leitung dorthin gelegt haben, um ihr PupsGas zu entsorgen. Schön, sagen andere Herrschaften des Hauses, dass wir mal drüber geredet haben. Machen können wir daran rein gar nichts. Das ist allein Bundessache. Es geht hierbei ja nicht allein um CO2 aus Kraftwerken, son- dern aus aller Industrieproduktion.
Die Quasselstunde endete ergebnislos, aber in prima Klima. Nur einer mäkelte: Macht lieber mal was gegen marode Straßen und Brücken und trockene Flüsse hier überall! J.H.
Weitere Kommentare finden Sie hier!