Das Brandenburger Umweltministerium hat die Quadratur des Kreises vor. Der Kreis ist in diesem Fall die Spremberger Talsperre. In der Staumauer klafft ein Loch, das so groß ist, wie mehrere Müllcontainer. Dass hier die Standsicherheit gefährdet sein kann, verwundert daher nicht. Verwunderlich ist hingegen, was nun das Umweltministerium erklärt. Durch die Bauarbeiten ist eine Wasserstandsabsenkung erforderlich. Trotzdem soll die Talsperre ihre Hochwasserschutzfunktion erhalten und bei Niedrigwasser im Spreewald der Wasserstand erhöht werden. Darüber hinaus soll die Sperre auch bei Niedrigwasser noch den Eisenocker zurückhalten, der dann aber eine deutlich geringere Verweildauer hat und sich so kaum absetzen kann. Die Quadratur perfekt macht die Aussage des Ministeriums, noch die Wirtschaftlichkeit der touristischen Einrichtungen an den Ufern berücksichtigen zu wollen. Wie eine solche Berücksichtigung aussieht, war im vergangenen Jahr auf der Bagenzer Uferseite sehr deutlich zu sehen. Das Wasser war weg. Der Tourist blickte auf eine weite, braune Fläche. Das Ministerium hat die Quadratur des Kreises nicht im Griff. Diese anzukündigen, ist rücksichtlos gegenüber den Touristikern am See. Jene möchten genau wissen, was auf sie zukommt. Was sollen sie den Gästen am Telefon sagen, die hier buchen wollen: Dass das Ministerium den Tourismus berücksichtigen will? Schwammiger geht es nicht. Im nächsten Jahr begeht die Talsperre ihr 50. Jubiläum. Eigentlich ein Grund zu feiern. Schließlich hat sich der See in den vergangenen Jahren als touristischer Anzugspunkt entwi-ckelt. Dieser gute Ruf sollte nicht auf’s Spiel gesetzt werden.