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Handwerkskunst seit fast 200 Jahren

170325 Portrait Tunsch
Christian (l.) und Hans-Jörg Tunsch führen die Geschicke der ältesten Töpferei in Crinitz

Crinitzer Töpfermarkt am 8. und 9. April zieht wieder tausende Besucher aus Nah und Fern an

Crinitz (trz). Der Lausitzer Landrücken ist eine eher ruhige weltabgeschiedene Gegend. Kleine Dörfer, große Wälder und für Brandenburger Verhältnisse beachtliche Hügel sind dort charakteristisch. Doch einmal im Jahr wandelt sich das Zentrum des Landrückens zu einem wahren Besuchermagneten. Da platzt das lediglich gut 1200 Einwohner zählende Dorf Crinitz aus allen Nähten. Tausende Besucher haben dann ein Ziel, nämlich den Crinitzer Töpfermarkt. In diesem Jahr steht bereits die 21. Auflage an. Rund 90 Töpfer aus ganz Deutschland sowie aus Polen, Tschechien, Litauen und Ungarn haben sich angesagt. Nach Angaben des Crinitzer Heimatvereins als Organisator des Spektakels war die Nachfrage mit 120 Bewerbern noch weit größer.
Kurzum: Die Töpferei in Crinitz hat Tradition. Und zwar solch eine bedeutende, das es sogar ein Töpferdenkmal gibt. Im Jahr 1969 hatte der örtliche Töpfermeister Otto Schulze die vom ihm hergestellten Keramikplatten für das Denkmal vollendet. Auf ihnen kann der Betrachter eine Reise in die Crinitzer Töpfertradition unternehmen. Heute gibt es noch fünf Töpfereien in Crinitz. Manche existieren schon seit fast zwei Jahrhunderten.
Auf eine über 180-jährige Tradition blickt indes die Töpferfamilie Tunsch zurück. Bereits anno 1833 hatte Carl August Tunsch seinen Betrieb ins Leben gerufen. Seit Anfang 2009 führen Hans-Jörg und Christian Tunsch das Familienunternehmen in nunmehr siebenter Generation. Der Betrieb ist unter anderem für seine begehrten Gurkentöpfe und die schmucken Blumenkästen weit über die Crinitzer Grenzen hinaus bekannt. Der Ton für die Produkte werde noch selbst gefördert und entsprechend gemischt. Also alles reine Handarbeit!
Ebenfalls in Crinitz zu Hause ist die Töpferei Herbert Schulze. Egal, ob Vasen, Flaschen, Krüge, Schalen, Deckelgefäße oder Unikate: Bei Familie Schulze wird alles in filigraner Handarbeit hergestellt. Ihre Keramik brennen die Töpfer in einem einzigartigen altehrwürdigen Brennofen, der lediglich zweimal im Jahr angeheizt wird. Im Betrieb sind sogar zwei Kunsthandwerker beschäftigt, von denen einer Mitglied im Brandenburger Verband bildender Künstler ist.
Der Crinitzer Töpfermarkt 2017 findet am 8. und 9. April, jeweils ganztags, statt.

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