Website-Icon Nachrichten aus Südbrandenburg

Alle Gallinchener profitieren von neuer Straße

160123gallinchen
Die Verkehrsbelastung auf der Gallinchener Hauptstraße ist enorm. Daher wollen die Einwohner die Ortsumfahrung. Für dieses Projekt wird auch auf einem Transparent an der Einfahrt zum Friedensplatz geworben Fotos: TRZ

Einwohner wollen den Durchgangsverkehr aus ihrem Ort verbannen / Neue Eigenheimsiedlung:
Gallinchen (trz). Eigentlich ist es Wahnsinn: Tag für Tag rollen rund 20 000 Fahrzeuge über die Gallinchener Hauptstraße, darunter mehr als 1500 Lkw. Und diese Zahlen dürften möglicherweise eher zu niedrig als zu hoch sein. Denn die entsprechende Zählung hatte bereits im Jahr 2008 stattgefunden, sagt Ortsvorsteher Dietmar Schulz. Kein Wunder, dass die Gallinchener schon lange für eine Umfahrung ihres Ortes kämpfen. Diese soll in Höhe der Kohlebahnbrücke nördlich von Groß Oßnig von der heutigen B 97 nach Osten abzweigen und anschließend zur A 15 führen. Immerhin: Das Vorhaben genieße von Landesseite hohe Priorität. Es befinde sich sogar in der Brandenburg-Anmeldung für den Bundesverkehrswegeplan ganz weit vorn. Ob die Straße allerdings je kommt, stehe derzeit in den Sternen. Dietmar Schulz rechnet jedenfalls nicht vor dem Jahr 2040 mit ihrem Bau.
Indes würden alle Gallinchener von diesem Projekt profitieren. Das gelte auch für die Gewerbetreibenden entlang der Ortsdurchfahrt. Denn die künftige Umfahrung werde ohnehin vom Durchgangsverkehr, also den Brummi-Fahrern, genutzt. Diese hätten schon kaum eine Möglichkeit, im Ort anzuhalten und die Dienstleitungen der hiesigen Unternehmer in Anspruch zu nehmen.
Allerdings bereite Dietmar Schulz auch die erst in den Jahren 2002/2003 sanierte Gallinchener Ortsdurchfahrt Sorgen. Die Straße weise bereits Schäden auf. Ob unter diesen Umständen die Fahrbahn noch bis 2040 halte, dürfe bezweifelt werden.

Eine Attraktion in Gallinchen ist das Stadtteilmuseum, unmittelbar an der Hauptstraße. Jeden Mittwochnachmittag lädt die Einrichtung zu einer Reise in die fast 600-jährige Geschichte des Ortes ein

Entlastung Grenzweg
Darüber hinaus könnte die Gewerbeparkstraße bis zur Harnischdorfer Straße verlängert werden. Damit werde der enge Grenzweg entlastet. Es sei nicht vorgesehen, durch dieses Projekt weiteren Verkehr in den Ort zu holen. Dietmar Schulz betont, dass es sich nur um eine Idee, nicht aber um eine Forderung handele. Schließlich wisse auch er um die klammen Kassen bei Stadt und Land.
Indes wandelt sich im Ort das ehemalige Stasi-Gelände zur Waldparksiedlung. Dort sollen 70 bis 75 Einfamilienhäuser entstehen. Acht neue Eigenheime stehen bereits. Der Investor könne sich über eine gute Nachfrage freuen. Kein Wunder, profitiere der Ort doch von der Nähe der Stadt und seiner verkehrsgünstigen Lage. Zudem biete Gallinchen Baugrundstücke in grüner Umgebung an. Zählte der Ort vor einem Vierteljahrhundert lediglich 850 Einwohner, seien es inzwischen 2600. Und diese Zahl sei bereits seit Jahren sehr konstant.
Zugpferd gesucht
Nicht zuletzt wünschen sich die Gallinchener eine neue Nutzung des alten Praktiker-Marktes. „Wir brauchen in diesem Bereich ein echtes Zugpferd“, betont der Ortsvorsteher. Schulz denke dabei in Richtung Einzelhandel. Sicherlich dürften diese Themen auch in der Bürgerversammlung am 26. Januar (19 Uhr, Feuerwehr) eine gewichtige Rolle spielen. Dann können die Einwohner ihre Vorschläge für das Ortsentwicklungskonzept einbringen. Ob allerdings alle Wünsche auch realisiert werden können, steht auf einem anderen Blatt.

Die mobile Version verlassen