Lkw-Fahrer scheren sich kaum um Umleitungen Landkreis legt Berufung gegen Lärmschutz ein.
Großräschen/Allmosen (trz). Auf der Bundesstraße 169 rollt wieder der Verkehr. Denn seit Anfang August ist die Leuthen/Schorbuser Kreuzung zwischen Cottbus und Drebkau wieder frei. Dort wurde der Asphalt erneuert.
Nach wie vor gesperrt bleibt dagegen die Ortsdurchfahrt Allmosen. Dort erfolgt noch bis 30. September, so teilt der Landesbetrieb Straßenwesen als Bauherr mit, bis Ende September, die grundhafte Sanierung der Straße. Weder Pkw noch Lkw können den Ort durchfahren. Die Umleitungsstrecke führt von Lindchen über Leeskow, Woschkow und Großräschen Indes ersticken die Orte entlang der Umleitung fast am Verkehr. Lkw an Lkw rollte über die zumeist holprige Landstraße und gibt dieser wohl noch den Rest.
Aus diesem Grund haben sich diese Woche mehrere Politiker der SPD dem Problem vor Ort angenommen. „Das ist kein Zustand, hier muss sofort gehandelt werden“, fordern der Bundestagsabgeordnete Ulrich Freese und der Landtagsabgeordnete Wolfgang Roick. Die beiden SPD-Politiker haben sich in Woschkow selbst ein Bild von der Situation vor Ort gemacht. „Ich habe zwar viel Verkehr erwartet, aber nicht in der Dimension“, gibt Wolfgang Roick offen zu. „Hier muss der Landkreis OSL als Anordnungsbehörde schnell reagieren“, sagt er weiter.
Dass es nicht nur um die Belastung für die Anwohner geht, sondern es nur eine Frage der Zeit ist, bis etwas passiert, betont Ulrich Fresse: „Hier liegt ganz klar eine Gefährdungssituation vor, die sofortiges Handeln verlangt“, so der Bundestagsabgeordnete. „Außerdem werden die Straßenbankette in den Dörfern früher oder später zerfahren sein, so dass eine teure Sanierung der Straße notwendig wird“, ergänzt Wolfgang Roick. Dass Lkw-Verkehr gezielt von Bundesstraßen auf Autobahnen gelenkt werden könne, zeigen Regelungen in anderen Bundesländern. „Der Vorsitzende der Interessengemeinschaft B 169 hat sich deshalb an mich gewandt und mir ein Beispiel aus Baden-Württemberg geschildert“, so Roick weiter.
Ulrich Freese und Wolfgang Roick fordern in einem Brief an den Landrat, dass der Landkreis OSL im Sinne der Sicherheit und der Bürger tätig wird und die Lkws zwingt, die gewollte Umleitung zu nutzen. Dies könne beispielsweise mit einer Tonnagebegrenzung erreicht werden, sind sich die beiden Politiker sicher.
Indes hat der OSL-Kreis bereits im Juni Berufung gegen das Lärmschutz-Urteil für Allmosen eingelegt. Die Behörde trägt die Sorge, dass dann möglicherweise der Bundesstraßen-Status verloren gehen könne.
Die großräumige Umleitung aufgrund der B 169-Großbaustelle führt indes über die Autobahnen 15 und 13. Das scheint aber den meisten Brummi-Fahrern zu umständlich zu sein. Manche ignorieren selbst die Umleitung über die Dörfer nordöstlich von Großräschen. Nach Angaben von Allmosenern räumen die Fahrer mal eben die Baustellen-Sperren beiseite und brettern einfach ohne Rücksicht auf Verluste durch den Ort. Quasi Wildwest in Allmosen.
Die Bundesstraße 169 wird nach jetzigen Stand erst ab 1. Oktober wieder durchgängig befahrbar sein. Ob und wann endlich die lange geforderten, noch fehlenden Ortsumfahrungen gebaut werden, steht nach wie vor in den Sternen.