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Altdöbern: Die Vollendung ist noch ungewiss

Altdoebern
Einige der Räume im Altdöberner Schloss sind bereits aufwendig saniert worden Foto: T. Richter-Zippack

Seit über 20 Jahren werden Schloss und Park Altdöbern saniert / Nachnutzung noch unklar.

Altdöbern (trz). Wer aus Richtung Großräschen nach Altdöbern einfährt, steuert direkt auf das Wahrzeichen des 2500 Einwohner zählenden Ortes zu: Imposant, mächtig und doch verspielt öffnet sich das Schloss dem Betrachter. Inmitten des 60 Hektar großen Landschaftsparks befindet sich diese Perle des Barocks. Das Schloss, das unter seinem Besitzer Carl Heinrich von Heineken Mitte des 18. Jahrhunderts seinen größten Glanz erreichte, später diverse An- und Umbauten erfuhr und zu DDR-Zeiten verfiel, bot noch vor gut 20 Jahren ein ziemlich trauriges Bild. Verfallene Gebäude, einsturzgefährdete Dächer, eine verrottete Orangerie, Hausschwamm an den Deckenbalken, ein desolates Fundament, um nur einige Schäden zu erwähnen, prägten das Ensemble.
Das Schicksal wendete sich allerdings im Jahr 1996 zum Guten. Damals übernahm die Brandenburgische Schlösser gGmbH Schloss und Park Altdöbern und begann alsbald mit der Sanierung. Zunächst, so erinnert sich Jürgen Klemisch, Prokurist bei der Eigentümerfirma, wurde eine Notsicherung vorgenommen worden. Zudem erhielt der Innenhof eine komplette Überdachung.

 

Wieder standsicher

 

Und gut zwei Jahrzehnte später? Präsentiert sich das Schloss zumindest in Teilen im neuen Glanz. Insgesamt zwölf Millionen Euro hat die Brandenburgische Schlösser gGmbH bereits in Altdöbern investiert. Das Gebäude ist wieder standsicher, es regnet nicht mehr hinein und die ersten Säle wurden originalgetreu rekonstruiert. Dennoch, so Jürgen Klemisch, ist noch lange kein Ende der Fahnenstange abzusehen. In diesem und im nächsten Jahr soll der Marmorsaal als letzter der großen Säle abschließend saniert werden. Darüber hinaus ist die Dachsanierung des Gärtnereihauses vorgesehen. Und sobald der Fördermittelbescheid eintrifft, kann mit der Instandsetzung großer Teile des Gutshofes begonnen werden. Jürgen Klemisch rechnet damit für 2018/2019.

 

Nur kleine Schritte

 

Wann indes das gesamte Schloss- und Parkensemble seine Vollendung erfährt, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch völlig ungewiss. „Wir können nur kleine Schritte gehen“, erklärt der Fachmann. Zudem sei noch keine Zwischennutzung des Schlosses möglich. Zu möglichen Varianten wolle sich der Experte noch nicht äußern. Konkreter wird da der Altdöberner Amtsdirektor Detlef Höhl: „Vorstellbar wäre eine multifunktionelle Nutzung. Da Altdöbern eine Tradition als Gesundheitsstandort besitzt, wäre etwas in dieser Richtung auch im Schlossensemble denkbar.“
Weiter saniert wird auch der Schlosspark. Das Areal wurde in den 1980er-Jahren durch den nahen Tagebau Greifenhain stark in Mitleidenschaft gezogen. Durch den Grundwasserentzug gingen zahlreiche Altbäume ein. Seit nunmehr acht Jahren sorgen sogenannte Jugendbauhütten mit jeweils zehn Jugendlichen für Ordnung im Park. Heute gibt es noch 160 Gehölze, die zum Originalbestand des Parks gerechnet werden, sagt Experte Stefan Hohmann von der Brandenburgischen Schlösser gGmbH. „Wir wollen die Grundsubstanz des Parks neu aufbauen.“

 

Jetzt Parkträume

 

Am Wochenende 12./13. August lädt Altdöbern unter dem Motto „Von Burgen und Landleuten“ zu den „Parksommerträumen“ ein. Mehr Infos gibt es im Internet unter www.parksommertraeume-altdoebern.de.

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