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BTU-Preis macht die Formel I schneller

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Am Tag darauf erinnerten in gehobener Stimmung an Zeiten des wissenschaftlichen Aufbruchs in Cottbus vor 20 Jahren: Prof. Heinz Riesenhuber, Alterspräsident des Bundestages, damals Bundesforschungsminister, Manfred Stolpe, damals Ministerpäsident, und Ehrensenator Hinrich Enderlein, damals Wissenschaftsminister im Land Brandenburg | Foto: Heinrich

Festakt mit kritischen Untertönen / Dr. Meyer-Struckmann-Wissenschaftspreis nach Göttingen IKMZ jetzt auf dem Platz der Deutschen Einheit

Cottbus (h). Mit einem Festakt am Dienstag, 14.06.11, leitete die BTU einen Reigen von etwa 50 Veranstaltungen zu ihrem 20. Jubiläum ein. Im leider nur zu einem Drittel besetzten Audimax hatten sich neben einigen Vertretern aus Wirtschaft und öffentlichem Leben der Stadt Cottbus vor allem Professoren und Mitarbeiter der Uni eingefunden, um Grußworte und einen Festvortrag zu hören. Den hielt etwas salopp Prof. Dr. Heinz Riesenhuber, Alterspräsident des Bundestages. Der frühere Bundesforschungsminister mit dem Markenzeichen einer Fliege unterm Kinn bezeichnete Druck in Lehre und Forschung als normal: „Ein entspannter Professor in der Landschaft ist eine Gefahr für Deutschlands Zukunft.“
Er räumte einige Fehler im Anfang, insbesondere im verpassten Angleich der „trägen Hochschullandschaft der alten Länder“ an die Aufbruchstimmung des Ostens, ein. Ohne konkret zu werden, nahm er Ausflucht: „Bei der nächsten deutschen Einheit machen wir das anders, gell.“
An Prämissen des Beginnens erinnerte der damalige Ministerpräsident Manfred Stolpe: „Schon in den 1960er Jahren brachte mir Günter Jacob (Generalsuperintendent in Cottbus, später Bischof, J.H.) bei, Cottbus dürfe nicht das Aschenputtel von Potsdam und Berlin werden.“ In diesem Sinne war die Gründung der Technischen Universität wegweisend für die Region Lausitz. Hinrich Enderlein, damals Wissenschaftsminister, hat sich leidenschaftlich für diesen Weg eingesetzt (Stolpe: „…und dabei manchmal an mir gezweifelt, was ich ihm übel nehme.“) und wurde dafür jetzt zum Ehrensenator der BTU ernannt.
Höhepunkt des Festaktes war die Verleihung des Dr. Meyer-Struckmann-Wissenschaftspreises, der mit 15 000 Euro dotiert ist. Dr. Björn Hof aus Göttingen erhielt ihn für die Erforschung von Fließhemmungen in Röhren durch Verwirblungen (sogenannte Puffs, sprich: Paff). Sie zu stören, bringt höchsten Nutzen bei Transporten von Flüssigmedien von A nach B, zum Beispiel auch Zeitgewinn bei Boxenstopp-Betankung im Formel I-Rennen.
BTU-Vizepräsident Prof. Dr. Matthias Koziol überreichte den Preis für Lehre an ein Team des Moduls „Konstruktive Analyse eines Bestandsbauwerkes“. In seinen Dankesworten war Professor Lorenz sehr kritisch: Wissenschaftlichen Mitarbeitern würden, nachdem sie gut eingearbeitet sind, Verträge zu 75 Prozent angeboten – bei gleicher Leistungserwartung. „Das entspricht unzumutbarer Gehaltskürzung um 25 Prozent.“ Erstklassiges wissenschaftliches Personal verlasse deshalb die Uni, warf Lorenz insbesondere Wissenschaftministerin Prof. Sabine Kunst in der Reihe der Ehrengäste vor. Außerhalb des Audimax hatten auch Studenten gegen die Mittelkürzungen demonstriert.
Vor dem Festakt war auf dem Campus der Grundstein für ein neues Rechenzentrum gelegt worden. Am Tag danach gaben Cottbuser und Studenten und Mitarbeiter der BTU dem IKMZ-Hügel den Namen Platz der Deutschen Einheit. Der Vorschlag, einem Platz diesen Namen zu geben, kam von der Cottbuser Jungen Union. Oberbürgermeister Frank Szymanski hatte schließlich den Vorschlag eingebracht, diesen Ort auszuwählen, weil es ohne die deutsche Einheit eine solche BTU nicht gäbe. Unmittelbar zuvor war ein Denkmal aus Betonteilen der Berliner Mauer eingeweiht worden. Cottbuser Materialforscher hatten den Stahlbeton wissenschaftlich untersucht und waren auf die Idee gekommen, ein solches Zeitzeugnis zu gestalten.

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