Website-Icon Nachrichten aus Südbrandenburg

Bürgermeister redet nicht mit CTK

140208poli
Das Potsdamer Ernst von Bergemann Klinikum könnte schon bald der Hauptgesellschafter der Forster Krankenhauses (Foto) werden. Über eine Fusion sollen die Stadtverordneten abstimmen. Der Chef des Cottbuser Carl-Thiem-Klinikums wäre diese Fusion auch gern eingegangen und warnt vor der „Ehe“ mit der Hauptstadt | Foto: Mathias Klinkmüller

Stadtverordnete stimmen am 21.2. über Krankenhausübernahme aus Potsdam ab / CTK verärgert
Forst (mk). Eigentlich ist alles ganz klar. Da das städtische Forster Krankenhaus auch in Zukunft die Grundversorgung in der Region absichern will, suchte es einen starken Partner. Eine Ausschreibung erfolgte. Am Ende legte laut Bürgermeister Dr. Jürgen Goldschmidt das Potsdamer Klinikum „Ernst von Bergemann“ das beste Angebot vor.
Am 21. Februar sollen nun die Forster Stadtverordneten über diese Fusion abstimmen, bei der die Stadt zum Juniorpartner wird. Klar ist diese Entscheidung für den Geschäftsführer des Cottbuser Carl Thiem Klinikums (CTK) Till Frohne, aber gar nicht. Er glaubt, dass durch die Fusion mit dem Potsdamer Klinikum die Kooperation zwischen Cottbus und Forst über Bord geworfen wird. Till Frohne erklärt, dass das CTK jahrelang mit Forst in Gesprächen war. Aufgrund welcher sachlichen Entscheidung nun Cottbus nicht mehr am Ausschreibungsverfahren teilnehmen kann, weiß er nicht.
Der Cottbuser Geschäftsführer warnt jedoch davor, sich für Potsdam zu entscheiden und verweist auf die Beschlussvorlage zum Erwerb des Forster Krankenhauses, welche die Potsdamer Stadtverordneten bereits absegneten. Darin steht, dass das Potdamer Klinikum seine Wachstumsgrenze erreicht habe und Partnerschaften benötige, um ein weiteres Wachstum der Erlöse zu ermöglichen.
Auch eine Verlegung von Patienten mit komplexen Erkrankungen von Forst nach Potsdam wird in der Vorlage aufgeführt. Wörtlich heißt es weiter: „Das Klinikum Ernst von Bergmann ist zur Erhaltung der eigenen Rentabilität, der Sicherung der Arbeitsplätze in Potsdam und zur fortdauernden Leistungserbringung gegenüber der Potdamer Bevölkerung gehalten, sich den Herausforderungen der allgemeinen
Entwicklung der Krankenhauslandschaft zu stellen“.
Till Frohne glaubt, dass es vor allem darum geht, Patientenströme von Forst nach Potsdam zu leiten, um dort den Gewinn zu maximieren. Ein Dorn im Auge ist ihm, dass Potsdam im Lausitzer Versorgungsgebiet fischt. „Unser Angebot war nicht schlecht“, glaubt er und sucht das Gespräch mit dem Forster Bürgermeister. Dr. Jürgen Goldschmidt sieht jedoch keinen Gesprächsbedarf mit dem CTK-Chef.
Es habe bei der Partnersuche eine öffentliche, justiziable Ausschreibung stattgefunden. Das beste Angebot kam aus Potsdam und deshalb werden die Stadtverordneten am 21.2. allein über eine Fusion mit dem Potsdamer Klinikum zu entscheiden haben, erklärt der Rathauschef der Rosenstadt. Er beruhigt: „Das Forster Krankenhaus bleibt an der Stelle wo es steht und auch die gewohnten Leistungen werden weiter angeboten“.
Der Landtagsabgeordnete Jens Lipsdorf erklärt, dass nicht nur eine Seite Schuld an der jetzigen Lage sei. In der Vergangenheit konnte niemand eine regionale Krankenhauspolitik verwirklichen.

Die mobile Version verlassen