Spremberg (MB). Mobilität nimmt eine Schlüsselrolle in der Umsetzbarkeit der Klimaschutzziele ein. Um die Mobilitätswende zu gestalten, etablieren sich verschiedene flexible und moderne Mobilitätslösungen auch abseits der Großstädte, welche die bewährten Lösungen im Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) ergänzen und erweitern. Zur Information, Planung und Durchführung der umfangreichen Angebote existiert eine Vielzahl von Plattformen. Ziel ist es, bestehende und potenziell neue Angebote in einer lizenzfrei verfügbaren Plattform zu bündeln, um das bestehende umfangreiche ÖPNV-Netz sinnvoll und konkurrenzfrei um weitere flexible Mobilitätslösungen erweitern zu können.
Am Sonnabend, dem 11. März 2023, wurden während eines Workshops in der Aula der Spremberger Astrid-Lindgren-Schule solche Konzepte vorgestellt. So erfuhren interessierte Bürgerinnen und Bürger, Vertreter mehrere Ortsbeiräte sowie der Stadtverwaltung Spremberg, wie ein Rufbus-auf-Bestellung, ein so genannter On-Demand-Verkehr, im Landkreis Teltow-Fläming bereits funktioniert: Entweder per Handy-App oder Festnetzanruf kann man dort – zusätzlich zu Fahrten mit dem ÖPNV – ein Auto bestellen, das einen von zu Hause abholt und auch wieder zurückbringt. Der Fahrpreis entspricht dem des ÖPNV.
In kleineren Gruppen ging es zunächst darum herauszufinden, welchen Bedarf es konkret im Stadtgebiet und den Ortsteilen denn gibt. Die knapp 30 Teilnehmer diskutierten Vor- und Nachteile und natürlich auch Möglichkeiten der Finanzierbarkeit. Nach Meinung des Verantwortlichen seitens der Spremberger Wirtschaftsförderung ASG, Siegfried Jung, waren die Veranstalter positiv überrascht über das Echo und die konstruktiven Vorschläge der gut durchmischten Workshop-Gruppen. Siegfried Jung: „Als nächstes werden die Busunternehmen, Taxianbieter, Autohäuser oder Vereine, die Transporte realisieren könnten – in die Diskussion mit einbezogen, denn es gilt, die im Workshop ermittelten Bedarfe mit den passenden Angeboten zu decken. Und dann geht es um die konkrete digitale Einbindung unserer Planungen in schon bestehende Plattformen.“
Ziel des Projektes ist die Erarbeitung eines Maßnahmenkataloges für Kommunen im ländlichen Raum für die Anwendung digitaler Mobilitätsplattformen. Und Spremberg steht für diese Machbarkeitsstudie Modell. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Betrachtungen von Neuland 21 e.V. werden die Grundlage für die Umsetzung konkreter Mobilitätsprojekte sein.
So gilt es, für den nächsten Projektaufruf zur „Förderung von ÖPNV-Modellprojekten“ mit einer konkreten und innovativen Idee einen Förderantrag zu stellen und Mobilität neu zu organisieren. Dies setzt auch eine enge Zusammenarbeit mit den benachbarten Kommunen und mit dem Träger des ÖPNV dem Landkreis Spree-Neiße voraus. Auch dafür wurde im ersten Workshop ein wichtiger Grundstein gelegt.
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