Aus der Scheune ins Klubhaus und jetzt in die Zukunft: Autohaus Knott feiert sich für
30 Jahre beharrliche Innovation / Kunden von damals kommen bis heute
Cottbus (hnr.) Da hat sich Thomas Knott nie etwas vorgemacht, auch damals nicht im „Trabant“-Geschäft: Auto ist immer Wandel und Herausforderung. Da den Leuten heute die Vorstellung für das Drunter unter der Haube fehlt, erklärt er’s am Telefon: „Mit der Wende 1990 kamen die tragbaren Telefone, einige Kilo schwer, die manchmal funktionierten. Heute steckt die ganze Welt im handlichen smartphone. Welch unglaublicher Wandel.“ Und er versichert: Mit den Autos ist das nicht anders. „Wir stellen uns den Herausforderungen täglich gern und begeistert.“
Am 3. September hat Thomas Knott seine Trabant-Werkstatt eröffnet. Mit Hilfe der Saspower konnte er sich eine ausbaufähige Scheune organisieren, vor der Tür entstand ein Neubaugebiet für (geplant) 30 000 Leute. Bis zehn Mitarbeiter durfte er einstellen, ordnete die auf Schreibmaschine getippte und mit Hammer-Zirkel-Ährenkranz gestempelte Gewerbeerlaubnis an. Es konnte losgehen! Sogar mit einer Hebebühne (kleines Foto oben). „Das war damals Goldstaub.“
Die Wende. Kein Jubel. Alle Mitarbeiter waren weg! „Drüben wurden Fachkräfte begeistert genommen.“
Das Ganze also von vorn. Anders, größer, aber dem Prinzip nach doch gleich: Herausforderungen annehmen. Der VW-Vertrag kam durch Skouts zustande, die im zweiten Anlauf nicht 30 000 Quadratmeter eigenes Land, sondern Potenzial voraussetzten. „Die ersten Golf II oder Audi 80 haben wir auf dem Dorfanger präsentiert, den Service in der TrabantWerkstatt erledigt“, erinnert sich Thomas Knott, in dessen Familie „ganz nebenbei“ in dieser Zeit drei Kinder aufwuchsen.
Schnell formte sich ein Team, das sich für die Marken begeisterte, ständig lernte und lernt. Seit 1994 gibt es das Autohaus Knott am Schmellwitzer Weg. „Wir haben den Rohbau eines zukünftigen Jugendclubs gekauft, für eine Million D-Mark.“ Die Sparkasse, noch heute Hausbank, hat das finanziert, aber das Geld musste damals in bar zur Deutschen Bank. „Wir haben’s in der Tasche hingetragen“, sagt der Autohaus-Chef und räumt ein, dass Schulden damals für schlechten Schlaf sorgten.
Aber der Standort erwies sich als gut. Gebaut wurde zweckorientiert: „Es ist nicht der Käfig, der singt“, hat ein Geschäftsfreund erklärt.
36 Mitarbeiter und fünf Azubis beschäftigt Knott heute in Cottbus, 17 in Finsterwalde. Die Kinder sind fit für die Branche. Die Fachkräfte sowieso, von denen einige jetzt schon 25 Jahre dabei sind. Unter den Kunden gibt es solche mit 30 Jahren Treue. Sie fahren jetzt Golf, Touran oder Audi A3.
Wenn einer mit dem Trabi kommt, erfährt er ebenfalls vollen Service. „Wir haben noch alle Teile zur Hand.“
J.Hnr.