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Cottbus: Sehr Preußisches – locker erzählt

Ganz und gar preußisch: Das Gemeindehaus in der Gertraudtenstraße ließ der Erzieher des ersten Preußen-Königs bauen
J.Hnr.

„NIEDERLAUSITZ 20-18“ bietet lokal-kurzweilige Weihnachtslektüre.

Cottbus (EJG) Das zweiter Niederlausitz-Jahrbuch ist da. Wie das erste bietet es Geschichtliches ganz salopp erzählt. Speziell aus Sicht der Cottbuser Leser gibt es mancherlei Überraschendes, das sich nach dem Motto „Wussten Sie schon?!“ sicher mit viel Erfolg beim nächsten Friseur-Besuch erzählen lässt.
Also etwa: Wussten Sie schon, dass Fürst Pückler keineswegs ein Bankrotteur war? Historiker Siegfried Kohlschmidt hat genau aufgeschlüsselt, was er wem tatsächlich noch vererbte. Das ist nicht wenig. Und dann haben wir alle noch seinen tollen Park.
Oder wussten Sie, dass der Rote Preußen-Prinz von Schoenaich-Carolath aus Amtitz (Gebice), der den legendären Skythen-Goldfund von Vettersfelde ins Berliner Museum brachte, ein Großneffe Pücklers war? Das Gold ist in der Berliner Schatzkammer zu bestaunen, vom Schloss, auf dem sich zuletzt Goebbels mit den Filmstars verlustiert hat, fehlt fast jede Spur. Aber der Ort, nicht weit von hier, gleich hinter Guben, bleibt höchst spannend.
Und wussten Sie, dass der Erzieher des späteren Friedrich I., König in Preußen, einige Jahre Häftling in Peitz und dann zwangs-
weise Bürger von Cottbus war? Sicher, das liegt weit zurück, aber jener berühmte Eberhard von Danckelmann war genial, und deshalb hielt er ein preußisches Königtum für unsinnig. Fontane hat in seinen „Wanderungen“ ausführlich über den kurfürstlichen Minister geschrieben. Danckelmann gilt als einer der ganz großen Preußen. Als Häftling in Peitz bekam er ab 1707 Freigang bis nach Cottbus. Seine Familie zog zu ihm; sie bauten das Haus in der Gertraudtenstraße, in dem heute Superintendentin Ulrike Menzel residiert.

Welch ein Lesestoff zum Fest!

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