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Cottbuser Mühlgraben-Ensemble ist vollkommen

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Das E-Werk wurde 1901-1903 in neugotischer Industriearchitektur errichtet. Es diente mit zwei Wasserturbinen, Dampfmaschinen und Kesselanlagen zur Versorgung der städtischen Straßenbahn. Nach der Sanierung ist es wieder ein Schmuckstück der Stadt Fotos: M. Klinkmüller

Eine Mammut-Sanierungsaufgabe wurde mit dem Cottbuser E-Werk bewältigt:
Cottbus (mk). Das Dieselkraftwerk, die Wilhelmsmühle und nun auch das E-Werk bilden ein bauliches Ensemble, das viele neugierige wie bewundernde Blicke auf sich zieht. Zu den Bewunderern gehört auch der Cottbuser Architekt Dr. Udo Günther. Er selbst hat die Entwurfsplanung für das Kesselhaus des E-Werkes vorgenommen. Er erinnert sich an seine ersten Eindrücke, als er das Gebäude vor der Sanierung sah. „Wenn ich das Gebäude heute sehe, bin ich fasziniert. Das Gebäude war völlig verbaut und zugemüllt. Der Elan der Bauherren ist bemerkenswert gewesen“, sagt der Experte. Mit dem Herrichten der Fassade entdeckte er, wie liebevoll diese eigentlich gearbeitet war. Ein Beispiel sind die glasierten Ziegel. Im einstigen Kesselhaus hat bereits im August 2013 Frank Krah mit seinem Mittarbeitern Büros bezogen. Der Geschäftsführer der „Integral Projekt GmbH weiß, dass dieses Gebäude nicht an den Höchstbietenden sondern an den mit dem nachhaltigsten Konzept veräußert wurde. Hier konnte Integral überzeugen. Das E-Werk besteht aus drei Gebäudeteilen. Im einstigen Kesselhaus ist Integral eingezogen. Stolz ist Frank Krah der mit seinen Mitarbeiter das technische Konzept für den Bauherren entwickelt hat, darauf dass aus dem Gebäude, das von außen nicht gedämmt werden durfte, dennoch ein Energieeffizienzgebäude geworden ist. Eine Innenwanddämmung mit Wandheizung, Fußbodenheizung und Lüftungsanlage sorgen für ein angenehmes Raumklima im alten Gemäuer. Die modernen Büroräume haben ihr einstiges Kesselhaus-Flair dennoch ein wenig bewahren können – dank der Trägerkonstruktion unter den Decken. Seit April ist auch ein weiterer Gebäudeteil bezogen.

 

Für Veranstaltungen bereits angefragt ist der sanierte Turbinensaal des E-Werks in dem zwischendurch auch einst zur Diskomusik getanzt wurde

Drei Wohnungen und zwei Büros finden im Villenteil, wie ihn Frank Krah nennt, Platz. Zwischen dem Kesselhaus und dem Villenteil werden nun auch die letzten Arbeiten am Turbinensaal, der die beiden anderen Gebäudeteile verbindet, vorgenommen. Lediglich die Eingangstür fehlt noch. Auch hier blieb die historische Kranbahn am Platz und verleiht dem Saal ein historisches Flair. Der Saal selbst bietet viel Raum. Erste Veranstaltungen sind bereits für den Saal angemeldet. Den Auftakt macht der Kirchentag am 4. Juli. Der Saal soll aber auch für die gegründete Energieeffizienz-Stiftung für Vorträge genutzt werden. Die E-Werk Cottbus Stiftung sucht aktuell Geschichten und Bilder rund um das E-Werk. Unter info@e-werk-cottbus.com ist Interessantes sehr willkommen. Frank Krah hat nun noch einen Wunsch: eine Wasserturbine soll wieder in Betrieb gehen, um Touristen, Einheimischen  und Schülern zu zeigen wie einst Strom in Cottbus erzeugt wurde. Allerdings, so der Integral-Geschäftsführer. zeichnet sich hier ein zähes Ringen mit den Genehmigungsbehörden  ab. Dabei geht es hier nicht um Energieeffizienz sondern um Kulturerhalt und Pädagogik.

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