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Cottbuser Wehr im Wandel der Zeit

Das Feuerwehrhaus Ewald Haase feiert Jubiläum und kann auf 90 Jahre Geschichte zurückblicken

In der Preußischen Feuerwehrzeitung von 1927 begann die Planung des Ewald-Haase-Feuerwehrhauses. Seither hat es so manche Umbauten erlebt
Fotos: Stadtfeuerwehrverband CB

Cottbus (ik). Am  27. Mai jährte sich der Todestag des Urvaters der Cottbuser Feuerwehr, Ewald Haase, zum 90. Mal. Nun folgt für die Feuerwehrmänner aus der Wache in der Ewald-Haase-Straße ein nächster Grund zum Feiern: Auch ihr Feuerwehrhaus wird am Montag bereits 90 Jahre alt –  ein Gebäude also, in dem seit  fast einem Jahrhundert Gemeinschaft, Einsatz und Leidenschaft zu Hause sind. Seit der Eröffnung im Jahr 1930 hat sich dort so einiges ereignet, melden Chronisten.
Im Jahr 1873 war auf Bitten der Wehr für ca. 1700 Thaler am Kaiser Wilhelm Platz ein brauchbarer Geräteschuppen mit Steigerturm entstanden. Die stetige Ausdehnung der Stadt und Vermehrung der Geräte sorgten nach Jahrzehnten jedoch für Platzmangel. Sanitäts- sowie andere Geräte mussten unter der Enge leiden.
Die Bauwünsche der Wehr reichten daher von einem Schlafraum bis hin zu weiteren Unterstellräumen oder einem Desinfizierraum mit Reperaturwerkstatt. Ein Jahr später war es dann soweit und Branddirektor Haase konnte die erfreuliche Mitteilung der Genehmigung für einen Neubau überbringen! 230 000 Mark kostete die neue Hauptfeuerwache mit Wohnungen für die Kraftfahrer, um die Alarmbereitschaft zu erhöhen.
Am 29.06.1930 fand schließlich die Übergabe statt. Auch eine neue Feuermeldezentrale erhielt das Gebäude, womit die Zeit der Alarmierungszentrale in einem Hinterzimmer des Rathauses endete. Sobald eine Meldung einging, wurden also in allen Räumlichkeiten die Beleuchtung und der Alarm ausgelöst. Die nennenswerte Verschönerung des Cottbuser Stadtbildes sollte jedoch nicht für ewig anhalten: 1945 fielen Teile der Wache mitsamt Inventar und Geräten der Zerstörungswut von Einheiten der Roten Armee zum Opfer. Die Instandsetzung schafften die Einsatzkräften selbst.
In den 60ern wuchs  die technische Ausstattung und ein Anbau in Form einer Unterkellerung war nötig. Der wurde im Auftrag der Polizei durch 18 Strafgefangene errichtet, die tagsüber in der Baracke untergebracht wurden.
Der Platzmangel nahm kein Ende: Durch die Überbelegung in den 80er und 90er Jahren machte er sich immer mehr bemerkbar und jede freie Ecke wurde zur praktischen Ausbildung oder als Lagerort für Baumaterialien genutzt. Auch die Kellerdecke konnte den immer schwereren Fahrzeugen  nicht mehr lange standhalten, sodass in Kombination mit dem alten Backsteinbau aus dem Jahre 1929 die Sicherheit nicht gewährleistet werden konnte. Im Zuge dessen  erfuhr das Gebäude im Jahr 1998 eine kleine Renaissance: neue Sanitäranlagen, neue Tore und Fenster sowie eine neue Küche und Fassade.
Seit drei Jahren übernimmt nun die DLRG die Westwache.

Cottbuser erkennnen sie: die projektierte Hauptwache, die anlässlich des Brandenburgischen Provinzial Feuerwehrtages 1930 eingeweiht werden soll
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