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Der Burger Ersterwähnungstag nähert sich am 29. September

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Die Tradition wird in Burg mit vielen Veranstaltungen im Jahr gepflegt. Vor allem der Heimat- und Trachtenverein beweist, dass der moderne Touristenort kulturelle Wurzeln hat, die den Reiz des Ortes ausmachen. Erst vergangenen Samstag war die Historische Kartoffelernte zu erleben Foto: Cga-Archiv

Am 29. September vor 700 Jahren wurde der heutige Kurort erstmals erwähnt / Das einstige Fischerdorf entwickelt sich:
Burg (mk). Die Festwoche ist längt vorbei. Der eigentliche Geburtstag des Spreewaldortes steht aber noch bevor. Am 29. September 1315 werden Burg und die Mühle in einer Verkaufsurkunde erstmalig erwähnt. Damals hatte Bodo von Ileburg Ländereien an den Ritter Christian von Langen dem Älteren verkauft. Vor 700 Jahren gab es also in Burg schon lange eine Mühle und, so wird vermutet, auch bereits 300 Einwohner. Besiedlungsspuren im Burger Raum gibt es jedoch bereits seit etwa 4000 vor Christus. Vor 700 Jahren wurde also kein Dorf gegründet sondern eine Besitzung der Herrschaft Lübbenau verkauft. In der Verkaufsurkunde wird die erwähnte „Mühle des Dorfes Burg“ genannt. So ist es üblich, dass für Jubiläen die amtlichen Ersterwähnungen herangezogen werden. Und genau diese war im Fall Burg eben vor 700 Jahren. Von damals bis zum heutigen Kurort mit stetig steigenden Rekorden bei den Übernachtungszahlen war es aber noch ein langer Weg. Zuerst waren es die Fischer, die den Fischreichtum der Region nutzten, die sich hier ansiedelten. Später kamen Holzfäller, die das Holz verkauften. Gleichzeitig wandelten Wenden und andere Siedler die Sümpfe in fruchtbares Land und lebten hauptsächlich von der Landwirtschaft. 1428 wird erstmalig in einer Urkunde des Abtes Dietrich von Dobrilugk die Bezeichnung „Spreewald“ gebraucht. Dies betraf das Recht, hier Holz zu schlagen. 1535 wird Burg ein Cottbuser Amtsdorf. Im 16. Jahrhundert erlebte der Ort eine Blütezeit durch die Raseneisenerzgewinnung. An das Kurfürstentum Sachsen wird Burg im Jahr 1621 abgetreten. Bereits 1701 wird das Dorf „Königlich Preußisch“. Die Besiedlung beginnt und 24 Jahre später wird Burg Kauper gegründet. Für den künftigen Wohlstand sorgen Leinweberfabriken. Das Leineweberfließ erinnert namentlich noch an diese Zeit. 1766 wird Burg Kolonie gegründet. Im Jahr 1783 leben hier bereits 2040 Einwohner. Im Jahr 1806 wird Burg und der Kreis Cottbus zu Sachsen geschlagen. Allerdings wird Burg bereits im Jahr 2013 wieder preußisch. Gesellschaftsfahrten mit dem Kahn kommen erst spät in Mode. Um 1900 wurde der Ort auch dank des Eisenbahnanschlusses (1898) für Touristen immer attraktiver. 1960 werden Burg-Kauper, Burg-Dorf und Burg-Kolonie zusammengeschlossen. Eine Gemeinde ist Burg seit 1992. Seit zehn Jahren darf Burg sich Kurort nennen. Ein Titel, der erst in diesem Jahr verteidigt wurde. Aus dem einstigen Fischerdorf ist heute ein Touristenmagnet geworden. Auch ein Grund zum Feiern.

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