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Der „Kamelbrücke“ droht der Abriss

Mehrere Überführungen in Spremberg sind so desolat, dass sie gesperrt werden müssen:
Spremberg (trz). Um die Spremberger Brücken ist es schlecht bestellt. Mehrere von ihnen befinden sich in einem so schlechten Zustand, dass sie gesperrt werden müssen. Mehr noch: Einigen droht sogar der Abriss. Beispielsweise der im Volksmund als „Kamelbrücke“ bezeichneten Überführung über die Bahntrasse Cottbus – Görlitz nahe dem Bahnhof. Nach Angaben von Bauamtsleiter Gerd Schmiedel wurde dort schon vor rund zehn Jahren eine Notkonstruktion errichtet, um die Benutzbarkeit zu verlängern. Doch besser werde das Bauwerk dadurch nicht. Es dürfe ohnehin nur noch von Radfahrern und Fußgängern benutzt werden. Jetzt hat das Rathaus sogar einen Abriss in die Diskussion gebracht. „Die Brücke ist nicht mehr erforderlich“, erklärt Schmiedel. „Radler können in lediglich 400 Metern Entfernung die Brücke in der Forster Landstraße benutzten. Und Fußgänger überqueren die kaputte Überführung ohnehin kaum noch.“ Zwar seien durchaus Fördergelder zur Brückensanierung zu haben. Doch verfüge die Stadt nicht über die zwingend notwendigen Eigenmittel.
Der Stadtverordnete Jens-Uwe Winkler (Vereinigte Wählergruppen SPB) will sich mit dem Abriss nicht abfinden. „An das Bauwerk schließen doch mehrere Radwege an. Außerdem ist die Brücke ein Spremberger Original.“ Sein Kollege Peter Reininger (CDU) stellt allerdings klar, dass sich Spremberg diese Brücke nicht mehr leisten könne. So würde eine Sanierung wahrscheinlich wesentlich mehr kosten als der jüngst von den Stadtverordneten zusammenge-
strichene Essengeldzuschuss für die Kinder. Das könne keinem Bürger vermittelt werden.
Indes muss eine weitere Brücke in Spremberg für den motorisierten Verkehr gesperrt werden. Betroffen ist die Bahnüberführung zwischen Neu-Haidemühl und Groß Luja. Auch dort lassen die Schäden keine andere Entscheidung zu. Radfahrer und Fußgänger können die Brücke aber weiter nutzen.
Gute Nachrichten gibt es dagegen von der Kohlebahnbrücke in der Drebkauer Straße. Fördergelder stehen bereit, der Neubau könnte relativ zeitnah beginnen. Der Bauausschuss hat für das Vorhaben in dieser Woche schon mal seinen Segen erteilt. Derzeit kann diese Brücke nur noch mit zehn Stundenkilometern befahren werden.

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