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Dritte Synagoge ist erste im Land

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Das Band vor dem Portal zerschnitten Ministerin Sabine Kunst, Gemeindevorsitzender Gennadi Kuschnir, Rabbi Nachum Presman, Linken-Bundestagsabgeordnete Petra Pau und Oberbürgermeister Holger Kelch (v.l.n.r.) Nach den ersten Einträgen in die Thorarolle haben Gastgeber und Gäste gemeinsam getanzt. In diesem Hause, so der Rabbi, soll Licht sein für die Gemeinde und die ganze Stadt

Vor fast 140 Jahren wurde in Cottbus erstmals eine Synagoge geweiht:
Cottbus (h.). Unter lebhafter Teilnahme der Bevölkerung, auch von Amtsträgern der christlichen Kirchen, ist diese Woche die dritte Synagoge in der Geschichte der Cottbuser Juden geweiht worden. Aktuell ist das die erste im 25 Jahre jungen Land Brandenburg.
Wie Helmut Donner (1931-1999) als früherer Haushistoriker dieser Zeitung erforschte, wurde die erste Synagoge am 29. September 1875 geweiht. Sie befand sich in der Marktstraße / Ecke Mauerstraße, wo seit den 1930er Jahren das Neue Rathaus steht. Die erste Nachricht über jüdische Familien in Cottbus stammt aus dem Jahr 1448. Schon 1510 mussten die Juden aber Brandenburg verlassen. Erst 1740 durften sich hier wieder drei Familien ansiedeln, die ihre Aufenthaltsgenehmigung anhaltend behaupteten. Zwischen 1781 und 1812 zogen zahlreiche jüdische Familien nach, aber erst 1817 entstand der alte jüdische Friedhof, heute Ehrenstätte in der Straße der Jugend. Eine Synagogen-Gemeinde gründete sich gar erst am 9. April 1858. Sie bezog mit Rabbiner Marcus Dienstfertig die oben erwähnten Räume. Superintendent Ebeling nahm damals die Einladung zur Weihe nicht an.

Einige hundert Schaulustige verfolgten Dienstag die Weihe der Synagoge in der Sprem auf Großbildschirm.

Die Gemeinde entwickelte sich rasch. Die jüdischen Mitbürger waren angesehen und beliebt in der Stadt. 1902 errichteten sie ihre schöne Synagoge in der Jahrstraße, die 1938  zerstört wurde. Deren neunarmigen Leuchter übergab die Stadt jetzt der Nachfolgegemeinde.

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