Der Kirchbauverein ist stolz auf das Erreichte in der Forster Stadtkirche:
Forst (mk). Die Stadtkirche St. Nikolai war in diesem Jahr Dreh- und Angelpunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten der Stadt. Schließlich wurde ihre Erbauung vor 750 Jahren auch als Orientierung zur Stadtgründung angenommen. Dass die Stadtkirche neben dem Rosengarten und dem Textilmuseum ein Besuchermagnet ist, liegt auch an der emsigen Arbeit des Kirchbauvereins. Dieser feiert im kommenden Jahr zehnjähriges Bestehen.
Vorstandsmitglied Frank Henschel ist stolz auf die Arbeit der derzeit 40 Mitglieder. Auch er musste erst auf die Internetseite www.stadtkirche-forst. de schauen, um sich einen Überblick über das in kurzer Zeit Erreichte zu verschaffen. Das Dach, die Fassade, Lautsprecheranlage, Brühlgruft oder der Altar sind nur einige Projekte, welche die Kirche aufgewertet haben. In diesem Jahr wurden anlässlich des Jubiläums weniger Projekte angepackt. Zu nennen ist aber der Richtungsweiser auf dem Kirchturm. Hier können die Turmbesteiger nicht nur die Stadt von oben beschauen, sondern gleich erkennen, wo etwa der Park Branitz oder das Schloss Brody zu finden sind. Übrigens: allein zum Festwochenende bestiegen 1500 Gäste den Turm. Auch das zweimalige Öffnen der Mittelgruft zog im Mai 150 und im Oktober 200 Gäste in die Kirche. Dennoch soll diese Öffnung eine seltene bleiben. Schließlich handelt es sich hier um eine Ruhestätte und auch das Klima in der Gruft soll nicht durch ständiges Öffnen beeinflusst werden, gibt Frank Henschel zu bedenken.
Vor einer schwierigen Aufgabe stand der Verein in diesem Jahr. Das Offenhalten der Kirche zwischen April und Oktober musste allein durch ehrenamtliches Engagement gestemmt werden. Der Verein steckt viel Kraft in die Erlebbarkeit der Kirche. Eine Aufgabe, die noch in diesem Jahr angepackt werden soll, ist die Gestaltung zum Eingang des Kirchenschiffes. Hier soll eine Vitrinengestaltung aus einem Guss den Ausgang vom Schiff in die Turmhalle verschönern. Auch zwei Särge werden derzeit dank Forster Unternehmer-Spende aufgearbeitet.
Ein Zukunftsprojekt ist das Kriegerdenkmal. „So richtig passt dieses nicht mehr zur schönen Kirche“, sagt Frank Henschel. Der Kirchbauverein möchte dieses im Jahr 1922 errichtete Denkmal wieder stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Immerhin erinnert es an 800 gefallene Forster im Ersten Weltkrieg. Als erste Maßnahme wurde das Einverständnis des Gemeindekirchenrates eingeholt, dieses Denkmal der Öffentlichkeit besser vorzustellen. So kann sich der Verein im kommenden Jahr vorstellen, dass der Volkstrauertag nicht auf dem Friedhof, sondern eben an diesem Denkmal stattfindet. Ob eine Sanierung möglich ist, steht noch infrage. Zumindest eine Konservierung ist angestrebt. Interessant ist auch, dass zu diesem Denkmal elf Gedenktafeln gehören. Diese wurden in den 30er und 40er-Jahren entfernt. Vermutlich, so Frank Henschel, da sie aus Muschelkalk bestanden. In den Jahren gingen die Tafeln verloren. Einige wurden im Wirren des Krieges auch als Fußbodenplatten verwendet. Einige Reste wurden gerettet und sind heute im Kirchturm zu besichtigen. Der Verein freut sich auch über neue engagierte Mitglieder. So hat sich der Vorstand bislang nie verändert. „Auch hier ist frisches Blut erwünscht“, erklärt Frank Henschel.