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Fabrik mit neuem Leben

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In der „Grafischen Werkstatt und Siebdruckerei Trümmel“ von Thomas Lehmann werden neben hochwertigen Kunstdrucken auch Plakate und Werbetafeln hergestellt, Planen, Banner und T-Shirts bedruckt und komplette Fahrzeugbeschriftungen ausgeführt Foto: B.W.

Die Parzellenstraße hat ein historisches Pflaster bis zur Spree:
Cottbus (bw). Heute hat die Parzellenstraße ihre einstige Bedeutung verloren. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts waren viele Gebäude beiderseitig des heute noch mit den alten Pflastersteinen versehenen Straßenzuges geprägt, der aus dem Stadtzentrum zu den für die Tuchfabriken und Färbereien so lebenswichtigen Webereien, Walken und Appreturmanufakturen führte. Am Ende der Parzellenstraße, kurz vor dem Spreeufer, produzierte die letzte Tuchfabrik, gegründet 1891 von Wilhelm Westerkamp jr., noch bis ins Jahr 1990 Tuche, Streichgarne und Bekleidung. Das alte Werksgelände wurde in den Jahren danach aufwändig modernisiert und heute nutzen mehrere Firmen und Unternehmen das Gelände „die fabrik“. Für mehr als 1100 Beschäftigte führt der tägliche Weg zur Arbeit somit über historisches Straßenpflaster bis fast an die Spree. Autofahrer sind meist nicht sehr begeistert, wenn die große Straßenwölbung das gegenseitige Ausweichen schwierig macht und langsames Fahren erforderlich ist. Gegenüber, ebenfalls nahe dem Spreeufer, hat sich die „Eventcompany Cottbus“ in einer alten Weberei angesiedelt. Ihr Chef Thomas Brucksch erfüllte sich einen Lebenstraum, indem er 2008 aus einer Weberei aus dem Jahr 1925 ein Schmuckstück machte. „Hier war bis 1990 ein
russisches Material- und Versorgungslager“, erzählt der gelernte Diplom-Ingenieur. „Im Keller gibt’s noch kyrillische Inschriften.“ Jetzt stehen die Räume für Messen, Familienfeiern, Firmenpräsentationen, und andere Events mit besten tech-
nischen und gastronomischen Möglichkeiten offen. „Bis zu 100 Personen können hier
locker feiern. Wir besorgen alles – vom Catering bis zum Feuerwerk“, so der Firmenchef. Auf dem Weg in den Süden kommt man auch an der wohl in Cottbus einzigen öffentlichen Freiluft-Garage mit großzügigem Überdach vorbei; als Parkplatz ausgewiesen sind die Stellflächen unterhalb der Stadtringbrücke teilweise sogar gepflas-tert. Vielleicht nicht auf den ersten Blick zu sehen ist das Hinweisschild zu den Sehenswürdigkeiten von Cottbus direkt neben dem Aufgang zur „Stadtautobahn“. Hier erfährt der Fußgänger, wo es besonders schön ist, welche Wanderziele von hier aus erreichbar sind und wie weit das Strombad von der Parzellenstraße entfernt ist.

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