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Fastnacht in der Lausitz

Mit dem lärmenden Zampern beginnt in der Niederlausitz eine neue Saison der Wendischen Fastnacht / Das größte aller Gemeinschaftsfeste hat hier rund 200jährige Tradition / „Zaungäste“ aus der Stadt sind in allen Dörfern herzlich willkommen.

Für Menschen, die tief eindringen wollen in die Wirklichkeit der turbulentesten Phase wendischen Brauchtums gibt es das Standardwerk „Wendische Fastnacht“ in der Reihe COTTBUSER BÜCHER. Es ist 1999 erschienen und bleibt als Kursbuch dieser Zeit unentbehrlich.

Region (hnr.) In der Lausitz wird, auch wenn er allzu mild war, wieder der Winter ausgetrieben. Mit dem Zampern startet die wendischen Fastnacht (Zapust). So wird in Leuthen an diesem Samstag, 14. Januar 2023 gezampert. Treff ist 8.30 Uhr an der „Ruine“. Die Burger Jugend geht in Kauper und Willischza auf Tour. Die Papitzer laden am Samstagabend ab 19 Uhr zum Zampertanz mit DJ Siegi auf den Sportplatz ein. Auch in Stadtteilen läuft die Fastnacht an, so am nächsten Sonnabend, 21. Januar 2023, in Ströbitz.
Das Zampern ist der älteste Teil des Zapust-Brauches. Entstanden ist diese Tradition in heidnischer Zeit. Mit Lärm und Verkleidung sollten Dämonen und Gefahren vom Dorf abgewendet werden. Heutzutage geht es vor allem um das Einsammeln von Geld für die dann folgenden Ereignisse. In der Regel werden in den Dörfern und Ortsteilen an einem Tag 1 000 bis 3000 Euro für die Gestaltung des Jugendlebens eingenommen.
Gerhad Gräbig, der schreibende und musizierende Zamparaki aus Sielow erklärt: „die Fastnacht ist das größte aller Gemeinschaftsfeste im Laufe des Jahres. Nirgends sonst schmücken sich so viele Mädchen und Frauen mit der prächtigen Tracht, zu keinem anderen Ereignis kommen so viele Besucher in die Dörfer.“ Die Fastnacht – wendisch: Zapust – habe mindestens 175jährige Tradition meint Gräbig und: „Wie kaum ein anderes Fest hat sie ihre Ursprünglichkeit bewahrt.“ Auf 128 Seiten hat Gerhard Gräbig ein Standardwerk zum Thema geschaffen. Das Buch ist im Verlag dieser Zeitung und im guten Buchhandel zu beziehen.
Die Fastnachtstermine werden in der Region langfristig geplant und unter den Dörfern und Ortsteilen abgestimmt – allein schon wegen der wenigen zur Verfügung stehenden Kapellen, die für den Umzug und den Tanz am Abend unentbehrlich sind. Schon am kommendem Wochenende, dem 21. Januar 2023, lädt Burg ab 14 Uhr (Ausmarsch) zur Jugendfastnacht ein. Die Paare der 11. und 12. Klassen des Niedersorbischen Gymnasium in Cottbus ziehen am 26. Januar für sechs Stunden zu ihren Sponsoren in der Stadt.

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