Nicht nur für seine weltweit bewunderte Werkssiedlung, sondern auch für epochale Tagebautechnologie steht der Begriff „Marga“ in den Geschichtsbüchern. 1905 wiesen Bohrungen ein abbauwürdiges Flöz zwischen Hörlitz und Briske nach. Doch es lagen mitten im Urstromtal mit Wasserströmen, die bis dahin nicht – jedenfalls nicht wirtschaftlich – beherrschbar schienen. Trotzdem wagte sich Generaldirektor Kommerzienrat Dr. Ing E.h. Gottlob Schumann mit seinem Team an die Aufgabe. Erstmals wurde der Grundwasserspiegel im Staffelverfahren durch Filterbrunnen und Pumpen abgesenkt. In den folgenden Jahrzehnten blieb diese Technologie üblich in den Vorfeldern. Am 14. September 1908 konnte die Kohleförderung in Grube Marga beginnen; sie war nach der früh verstorbenen Tochter des Kommerzienrates Schumann benannt. Während die Ilse-AG zuvor Wohnungen für ihre Arbeiter in den vorhandenen Dörfern schuf, entstanden mit den Kolonien Anna-Mathilde, Marga und Erika vollkommen neue Siedlungen.