Malerei, Fotografie und Papier aus 11/2 turbulenten Dezennien im Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst im Dieselkraftwerk Cottbus.
Cottbus (h.) Bilder und Objekte von Künstlerinnen, gut ausgebildeten Frauen, die in der Mitte ihrer besten Schaffenszeit aus den Daunen ihres glücklichen Daseins gerissen wurden oder sich hervormühten, weil die Welt da draußen kopfstand, rot verglühte oder grimmig verrohte. Da tropft eklig ein Blutwels als Kragen vom kühlen Selbst, da wird die beiläufige Entlassungsnotiz zum Kunstblatt, räkeln sich Körper unbegehrt und zeigt sich in schönem Strich stolze Angst.
Ganz unterschiedlich in Technik, Stimmung und Anspruch lenken diese Werke „herzwärts wild.“ Wer sich dreimal gedreht hat und doch nochmal zu diesem oder jenem Blatt zurücktritt, spürt, dass nur dieser Titel möglich war für diese Versammlung expressiver Botschaften. So malten auch Frauen, die noch Anfang der 90er körperlich, aber längst nicht mehr „herzwärts“ hier waren. Jene Zeit hatte jene Bildsprache.
Schön, dass uns Tina Bara, Annemirl Bauer, Ellen Fuhr, Angela Hampel, Ingrid Hartmetz, Sabine Herrmann, Uta Hünniger, Christa Jeitner, Helga Paris, Núria Quevedo, Christine Schlegel, Cornelia Schleime, Gabriele Stötzer, Erika Stürmer-Alex, Ulla Walter, Karla Woisnitza, Ruth Wolf-Rehfeldt und Doris Ziegler daran erinnern. „Umbrüche 1982 – 1997. Künstlerinnen aus der DDR“ lautet der Untertitel dieser Ausstellung im dkw – Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst. Sie kann Anlass sein, mal wieder zum schönen Haus am Amtsteich zu finden.
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