Der Cottbuser Norden hat sich zur beliebten Wohngegend entwickelt / Das Manko sind die Radwege:
Cottbus (mk). Die Schmellwitzerin Karin Kühl muss gedanklich immer wieder innehalten. Als Stadtteilmanagerin von Neu-Schmellwitz hat sie beruflich diese Gebietskulisse zu fördern, als Mitglied des Bürgervereins Schmellwitz hat sie aber auch ganz Schmellwitz und als Stadtverordnete ganz Cottbus um Blick zu haben. Drei Aufgaben – sie verschmelzen. Ob Straßenbahn, Bus oder Einkaufsmöglichkeiten, ob Waldnähe oder viele Gärten – hier ist alles vorhanden, schwärmt sie über den Stadtteil und erklärt: „Es ist viel geschaffen worden, aber es gibt auch noch viel zu tun.“ Veränderungen stehen vor allem im südlichen Teil von Schmellwitz bevor. So ist die dringende Dachsanierung des Sozialgebäudes am VfB-Sportplatz, der auch Landesstützpunkt der Ruderer ist, in Angriff genommen worden. Am Bonnaskenplatz hat das Land unterdessen den Standort des ehemaligen Kulturhauses der Polizei weitgehend freigezogen und beabsichtigt die Veräußerung. Die Stadt sieht hier Chancen, Wohnangebote im beliebten Spreebereich zu schaffen. Allerdings ist mit einem vollständigen Freizug des Polizeistandortes Bonaskenplatz nicht vor dem Jahr 2019 zu rechnen. Erst südlich davon wurde im vergangenen Jahr eine Wegeverbindung vom Bonnaskenplatz zur Spree geschaffen.
Dass unter Denkmalschutz stehende Villengebäude in der Ewald-Haase-Straße 12 wird durch den Eigentümer saniert. Eine weitere Sanierung erfolgt in der Sielower Straße 24/25 durch die Cottbuser Gebäudewirtschaft, sodass das Umfeld des Gymnasiums weiter aufgewertet wird. Noch fraglich ist die Zukunft der ehemaligen Webschule, die ein Teil des Polizeistandortes Bonnaskenplatz ist. Nach einer vollständigen Aufgabe der Polizeinutzung möchte sich die Stadt mit dem Land über eine Nachnutzung des wichtigen Zeugnisses Cottbuser Textilgeschichte verständigen.
Karin Kühl freut sich, dass auch der alte Teil vonSchmellwitz mit seinen kleinen Wohnstrukturen ein beliebter Eigenheimstandort geworden ist. Allerdings. so prophezeit sie, werden in der Zukunft hier auch viele ältere Häuser leerstehen, wenn der Nachwuchs zwecks Wegzug das Erbe nicht antreten wird. Gedanken macht sich der Bürgerverein auch über die Schmellwitzer Straße. Geh- und Radwege sind in keinem guten Zustand. Zeitnahe Abhilfe ist mit Hinblick auf die Stadt-
kasse aber nicht zu erwarten, schätzt Karin Kühl ein.