Die Stiftung Lausitzer Braunkohle unterstützt Stalag-VIII-Projekt erneut.
Region (MB, mk). Die Luft ist schwül und voller lästiger Insekten. Der Boden ist weich und rutschig vom Regen der vergangenen Tage. 22 junge Menschen aus ganz Europa machen sich dennoch mit Schippe, Spaten, Harke, Bürste oder Pinsel auf die Suche nach Fundstücken des einstigen Kriegsgefangenen-Stammlagers VIII A, welches eng mit der Geschichte der Stadt Görlitz verknüpft ist. Einige Hundert kleine Dinge fördern sie innerhalb von zwei Wochen ans Tageslicht. Darunter ein Kamm, angefertigt vermutlich aus einer Kunststofffolie einer Kartenmappe, handgeschnitzte Dominosteine oder ein seltenes deutsches Koppelschloss. Kleine Dinge und doch welche, die den Kriegsgefangenen Stück für Stück ihre Identität wiedergeben. 120 000 Menschen waren es einst allein in diesem Lager. „Es ist ein sonderbares Gefühl, diese Dinge in der Hand zu halten. Man begreift dann erst, dass hier wirklich Menschen gelebt haben und zur Arbeit gezwungen wurden“, sagt die 17-jährige Aleksandra Rybak aus Breslau. Für die Jugendlichen ist es eine willkommene und spannende Kombination aus handwerklicher Praxis, Kunst und dem Kennenlernen geschichtlicher Zusammenhänge. Genau das ist es auch, was die Stiftung Lausitzer Braunkohle dazu bewogen hat, das Projekt „Worcation – European Youth works European History“ bereits im dritten Jahr in Folge zu unterstützen. Sabine Brumma, Projekt-Koordinatorin der Stiftung, hat die Jugendlichen vor Ort in Görlitz und Zgorzelec besucht. Sie ist sich sicher: „Hier ist das Stiftungsgeld gut investiert in die Geschichtsbildung und die internationale Verständigung junger Menschen.“