Waldemar und Gertraude Zimmer aus Döbern blicken auf 60 Ehejahre zurück
Döbern (mk). Waldemar Zimmer aus Döbern war als junger Mann oft in der Region unterwegs. „In den Dörfern gab es immer was zu essen. Wenn es auch nur Kartoffelplinse waren“, sagt der 87-Jährige. So erregte ein Plakat an einem Baum sein Interesse, das ihn zum Plinseessen nach Eichwege zog. Die angehende Friseurin Gertraude Wehner aus Döbern tanzte hier fast jede Woche. Ausgenommen von der Damenwahl forderten zu dieser Zeit die Männer zum Tanz auf. Auch der Glasmacher Waldemar Zimmer tat dies. Auf dem Heimweg sagte er zu seinem besten Kumpel: „Du, das wird mal meine Frau“. Dieses Bauchgefühl trügte nicht. Am 1. September feiern beide Diamantene Hochzeit. Der Plinshunger ist längst vergangen. Geblieben ist die Liebe. Als sie Mitte der 50er-Jahre in ihre neue Doppelhaushälfte in der Döberner Parkstraße einziehen konnten und 1957 Sohn Wolfgang geboren wurde, war das Glück perfekt. Heute sind sie in dieser Straße das einzige verbliebende Paar, das damals dort hinzog. Die Leidenschaft zur Pflege des eintausend Quadratmeter großen Gartens verbindet beide. Auch gern auf Reisen sind sie gegangen.
Die 81-jährige Gertraude Zimmer fährt regelmäßig nach Forst ins Schwimmbad. Die Burger Therme besuchen sie monatlich gemeinsam. Waldemar Zimmer war langjährig im Döberner Angelverein aktiv. Zuletzt als Chronist. Ohnehin hält er Vergangenes gerne fest. Zahlreiche Veröffentlichungen im Döberner Kultur-und Amtsblatt verfasste er.
An gemeinsame Tänze erinnern sich beide noch gut. Vor allem das Lied „Ich hab die Liebe gesehen, bei einem Blick in deine Augen“, kennen sie fast noch auswendig. Auch die Hochzeit mit Butter-Zuteilung bleibt unvergessen.